Zum Inhalt springen

Einigung der Eurofinanzminister Neue Milliardenkredite für Griechenland

Durchbruch in Luxemburg: Die Euro-Gruppe hat sich auf die Auszahlung einer neuen Kredittranche an Griechenland geeinigt. Athen erhält 8,5 Milliarden Euro.
Finanzminister Schäuble (links) und Tsakalotos

Finanzminister Schäuble (links) und Tsakalotos

Foto: Geert Vanden Wijngaert/ dpa

Die Eurofinanzminister haben am Donnerstagabend in Luxemburg eine Grundsatzeinigung über die Auszahlung frischer Kredite an Griechenland erzielt. Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen erhält das Land aus dem dritten Hilfspaket eine Tranche von 8,5 Milliarden Euro.

Zudem wird den Angaben des Eurozonen-Vertreters zufolge als Teil möglicher Schuldenerleichterungen zum Ende des Hilfsprogramms 2018 erwogen, Griechenland einen Aufschub bei der Rückzahlung weiterer Kredite von 15 Jahren zu gewähren. Eine Entscheidung darüber sei aber nicht getroffen worden.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zeigte sich zufrieden mit den Beschlüssen. "Ich glaube, wir haben insgesamt eine vernünftige Linie erreicht", sagte der CDU-Politiker. "Die Reformen werden der griechischen Wirtschaft nützen. Und wir haben weitere Verunsicherung in der Eurozone vermieden." Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sprach von einem "großen Schritt nach vorn". Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos sagte: "Jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels."

Griechenland hatte seit Monaten mit seinen Gläubigern um die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem seit 2015 laufenden Rettungsprogramm gerungen. Als Vorleistung brachte die Regierung zum wiederholten Mal harte Sparmaßnahmen auf den Weg. Die Gläubiger hatten sich damit zufrieden gezeigt.

Streit gab es jedoch insbesondere über die Frage, ob der Internationale Währungsfonds (IWF) sich weiterhin am Hilfsprogramm beteiligt. Der IWF fordert eine Entscheidung über spürbare Schuldenerleichterungen für Griechenland, die jedoch vor allem Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt ablehnt.

IWF-Chefin Christine Lagarde sprach sich am Donnerstagabend dafür aus, dass der Fonds sich "im Prinzip" am derzeitigen Hilfsprogramm beteiligt. Allerdings seien "weitere Diskussionen über Umfang und Art" der Schuldenerleichterungen durch die Europäer notwendig.

dab/dpa/Reuters/AFP