Schockfotos aus Asylbewerberheim in NRW: Wachleute misshandeln Flüchtlinge

Sonderkommission von Polizei und Staatsschutz ermittelt ++ Wachleute bereits wegen Körperverletzung, Waffenverstoß, Betrug und Drogen polizeibekannt

Von: Von F. SCHNEIDER und K. WEUSTER

Burbach – Unfassbarer Vorfall in einem Flüchtlingsheim in Burbach (NRW)! Mitarbeiter einer privaten Wachschutzfirma haben offenbar Asylbewerber brutal misshandelt!

Staatsanwaltschaft und Polizei berichten derzeit auf einer Pressekonferenz über den Stand der Ermittlungen. Zudem will die Bezirksregierung Arnsberg vorstellen, welche Maßnahmen sie am Wochenende eingeleitet hat.

Mindestens vier Mitglieder der Wachmannschaft sollen systematisch die Flüchtlinge erniedrigt und misshandelt haben.

Offenbar wurden Asylsuchende geschlagen. Täter stellten den Fuß auf der Kopf eines Opfers und machten erniedrigende Fotos.

►In einem anderen Fall soll ein Opfer unter Androhung von Schlägen gezwungen worden sein, sich neben einer Matratze in Erbrochenes zu legen.

► Das Martyrium der Flüchtlinge in dem Heim dauerte mindestens zwei Wochen.

Die Polizei hat bislang vier Tatverdächtige ermittelt.

Polizeibekannte Personen als Wachpersonal eingestellt

Die aktenkundigen Wachmänner sollen bereits wegen Körperverletzung, Waffenverstoß, Betrug und Drogen auffällig geworden sein! Der private Wachdienst sei mittlerweile von seinen Aufgaben entbunden worden, heißt es in einer Mitteilung des NRW-Innenministeriums.

NRW-Innenminister Ralf Jäger äußerte sich ebenfalls: „Wer Menschen in Not bedroht und schikaniert, muss hart bestraft werden.“ Und weiter: „Die Menschen, die Schreckliches erlebt haben, müssen sich darauf verlassen können, dass wir sie schützen.“

Übergriffe in weiteren Flüchtlingsheimen?

In einem Flüchtlingsheim in Essen soll es ebenfalls Wachdienst-Attacken auf Asylbewerber gegeben haben! Das berichtet das WDR-Magazin „Westpol“.

„Westpol“ liegt nach eigenen Angaben ein ärztliches Attest eines Flüchtlings vor, in dem Verletzungen dokumentiert werden.

Beide Flüchtlingsunterkünfte werden von der Firma European Homecare betrieben. Das Unternehmen ist einer der größten Betreiber von Flüchtlingsunterkünften in Deutschland. Allein in NRW betreibt es sechs der zentralen landesweiten Erstaufnahmeeinrichtungen.

European Homecare soll sich außerdem nicht an die vom Land geforderten und vertraglich vereinbarten Standards für den Betrieb von Flüchtlingswohnheimen halten.

In der Erstaufnahmeeinrichtung in Schöppingen gebe es zu wenig qualifiziertes Personal. Es fehle an Psychologen, Erziehern und Sozialpädagogen. Das räumt European Homecare laut einem Vorabbericht selbst ein und verweist auf den Anstieg der Flüchtlingszahlen.

Auf die Frage, ob European Homecare die vorgeschriebenen Standards und den Personalschlüssel im Moment einhalten kann, antwortet Renate Walkenhorst, Pressesprecherin von European Homecare: „Nein, klares Nein. In dieser Notsituation können wir das nicht.”

Die Aufsicht über die landesweiten Flüchtlingsunterkünfte hat die Bezirksregierung Arnsberg. Der stellvertretende Behördenleiter Volker Milk räumt die Vertragsverletzungen durch European Homecare ein.

Dass das Land nicht einschreitet, begründet er so: „Wir sind im Moment sehr froh, dass uns alle Hilfsorganisationen und auch der private Betreiber European Homecare nach ihren besten Kräften unterstützen und es ermöglichen, dass die Menschen nicht in die Obdachlosigkeit geraten. Vor diesem Hintergrund bin ich nicht der Meinung, dass wir im Moment die Standards diskutieren sollten.”

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