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Bundestagswahl 2017 Steinbrück sieht kaum Siegchancen für die SPD

Peer Steinbrück zeigt sich wenig zuversichtlich, dass die SPD bei der nächsten Bundestagswahl gewinnen kann. Mit einem Kanzlerkandidaten solle sie aber dennoch antreten: Sigmar Gabriel.
Peer Steinbrück (Archiv): "Das Abarbeiten des Koalitionsvertrages wird die SPD nicht über 30 Prozent führen"

Peer Steinbrück (Archiv): "Das Abarbeiten des Koalitionsvertrages wird die SPD nicht über 30 Prozent führen"

Foto: Britta Pedersen/ dpa

Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück meldet sich zurück - und redet die Siegchancen seiner Partei bei der kommenden Bundestagswahl klein.

Trotzdem soll die SPD aber mit einem Kandidaten antreten. SPD-Chef Sigmar Gabriel sei der beste Kanzlerkandidat, den die SPD vorzuweisen habe, sagte Steinbrück der "Bild am Sonntag": "Unabhängig von seinem Amt als Parteichef ist Gabriel derjenige, der sich aufgrund seiner Fähigkeiten am besten für den Job des Kanzlerkandidaten anbietet."

Zuvor hatte SPD-Mann Thorsten Albig vorgeschlagen, zur Bundestagswahl 2017 keinen Gegenkandidaten für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufzustellen und war dafür kritisiert worden.

Linkspartei: Nicht regierungsfähig

Allerdings fehlten seiner Partei für ein gutes Wahlergebnis aktuell die richtigen Inhalte, sagte Steinbrück der Zeitung. Sie werde Schwierigkeiten haben, die 30-Prozent-Marke zu knacken: "Das Abarbeiten des Koalitionsvertrages wird die SPD nicht über 30 Prozent führen. Die SPD mobilisiert nicht, sie weckt keinen Enthusiasmus, sie reißt niemanden mit. Entscheidend ist: Mit welcher Erzählung tritt die SPD 2017 an?"

Schuld an den schlechten Umfragewerten ist Steinbrück zufolge die Fixierung der SPD auf das Thema soziale Gerechtigkeit. Andere Parteien hätten das Thema auch für sich entdeckt. Die SPD müsse sich wirtschaftliche und kulturelle Kompetenzen erarbeiten.

Ein Bündnis mit der Linkspartei und den Grünen lehnt Steinbrück für 2017 auf Bundesebene ab. Die Linkspartei sei in der Außen-, Sicherheits- und Europapolitik nicht regierungsfähig.

Grexit: Kein Tabu

Im Hinblick auf die Griechenlandkrise warnte Steinbrück vor einem möglichen vierten Hilfspaket für Griechenland. "Die EZB überschreitet meines Erachtens ihr Mandat. Sie gewährt maroden griechischen Banken Geld, damit diese schlecht besicherte Staatsanleihen aufkaufen. Man nennt das Insolvenzverschleppung. Wenn wir so weitermachen, kommt das vierte Hilfspaket", sagte er. Auch finde er, dass ein Grexit kein Tabu sein dürfe.

mka