Volksschule: Streit um Kirchenlieder

Die Vorbereitungen auf die Erstkommunion haben in der Volksschule Atzenbrugg (Bezirk Tulln) zu einem Streit geführt. Eltern kritisieren, dass religiöse Lieder nicht nur im Fach Religion, sondern auch im Musikunterricht gesungen wurden.

Die Eltern wollen ihre Tochter ohne Bekenntnis erziehen und beschwerten sich laut „Kronen Zeitung“ daher, dass die Lieder für die Erstkommunion auch im Fach Musik geübt werden. „Wir haben den Eltern angeboten, wenn sie nicht wollen, dass ihre Kinder die religiösen Lieder mitsingen, dann können die Kinder in der Zwischenzeit in einer anderen Klasse am Musikunterricht teilnehmen“, so Doris Jaksch, Direktorin der Volksschule Atzenbrugg, gegenüber noe.ORF.at.

Auch Eltern der anderen Kinder beschwerten sich

Das Angebot der Volksschule wurde aber abgelehnt, weshalb auch alle anderen 31 Kinder im Fach Musik keine christlichen Lieder mehr singen durften. Darüber beschwerten sich wiederum deren Eltern: „Das war immer schon so, dass die Lieder in der Schule gesungen wurden und ich verstehe nicht, warum das plötzlich nicht gehen sollte“, sagt etwa Anita Sattlecker aus Heiligeneich.

Gotteslob

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Im Schulgesetz ist die Angelegenheit jedenfalls klar geregelt, sagt der Präsident des Landesschulrates, Hermann Helm: „Es ist Aufgabe der Schule, die Kinder nach religiösen und sittlichen Werten zu erziehen. Und auch im Lehrplan gibt es verschiedene Hinweise, dass zwischen den Unterrichtsgegenständen Querverbindungen herzustellen sind. Daher ist es völlig legitim, dass Lieder oder Gedichte mit religiösem Hintergrund im Unterricht geübt werden.“ Die Kinder dürfen also weitersingen, sogar christliche Lieder im Musikunterricht.