Dutzende Tote in der Türkei: Terroranschläge erschüttern Ankara

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Viele Tote bei schweren Anschlägen in Ankara!

Bei dem mutmaßlichen Terroranschlag auf eine regierungskritische Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens 86 Menschen getötet worden. 186 Menschen seien bei den Explosionen am Samstag verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoglu am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Nach Einschätzung aus Regierungskreisen handelt es um einen Terror-Akt. Es werde Berichten nachgegangen, wonach sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt habe, hieß es in den Kreisen.

Der türkische TV-Sender HabatürkTV zeigte auf Twitter ein Video von einer Explosion.

Der Ko-Vorsitzende der prokurdischen Partei HDP hat von einem „barbarischen Angriff” gesprochen. Selahattin Demirtas sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA, es habe sich um ein „großes Massaker” und einen „barbarischen Angriff” gehandelt. Demirtas teilte auf Twitter mit: „Diejenigen, die Frieden wollen, werden ermordet.”

Zwei Explosionen in der Nähe vom Hauptbahnhof

In der Nähe des Hauptbahnhofs von Ankara gab es einer Agenturmeldung zufolge zwei schweren Explosionen. Demnach gab es im Abstand von wenigen Minuten Explosionen, die erste um etwa 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr deutsche Zeit).

Der Sender CNN Türk berichtete, die Explosionen hätten sich kurz vor Beginn einer Kundgebung ereignet, bei der gegen den Konflikt zwischen Regierungstruppen und Kurden im Südosten der Türkei protestiert werden sollte.

Für Samstagmittag hatten Friedensaktivisten und linke Gruppierungen zu einer Demonstration in Ankara aufgerufen. Nach Scheitern eines zweijährigen Waffenstillstandes zwischen der Regierung und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Juli eskaliert im Südosten der Türkei die Gewalt.

Nach zwei heftigen Explosionen soll es mindestens zwanzig Tote gegeben haben

Nach zwei heftigen Explosionen soll es mindestens zwanzig Tote gegeben haben

Foto: Twitter

Polizei geht gegen wütende Demonstranten in Ankara vor

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Friedensdemonstration in Ankara ist die türkische Polizei gegen wütende Demonstranten vorgegangen. Polizisten schossen in die Luft, um protestierende Demonstranten auseinander zutreiben, wie ein AFP-Reporter am Samstag aus der türkischen Hauptstadt berichtete.

Wütende Demonstranten riefen „Polizei Mörder!”, bevor sie von der Polizei vertrieben wurden.

Es soll mehr als 80 Tote und 180 Verletzte gegeben haben

Es soll mehr als 80 Tote und 180 Verletzte gegeben haben

Foto: Twitter
Ein Terror-Anschlag hat die türkische Hauptstadt erschüttert

Ein Terror-Anschlag hat die türkische Hauptstadt erschüttert

Foto: Twitter

Steinmeier verurteilt Anschlag in Ankara

Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier (SPD) hat den Bombenanschlag gegen eine Kundgebung in Ankara als Angriff auf die Demokratie in der Türkei bezeichnet:

„Dieser brutale Terroranschlag auf friedliche Demonstranten ist zugleich auch ein Angriff auf den demokratischen Prozess in der Türkei, den ich auf das Schärfste verurteile. Den Tätern geht es offensichtlich darum, im Vorfeld der Wahlen ein Klima der Angst und Einschüchterung zu verbreiten und Hass und Zwietracht zu schüren. Das darf nicht gelingen”, sagte er.

Alle Kräfte in der Türkei, die ein friedliches Zusammenleben und gesellschaftliche Aussöhnung wollten, seien aufgefordert, zusammenzustehen und einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken.

„Ich vertraue darauf, dass die in der türkischen Gesellschaft tief verwurzelten Kräfte der Demokratie auch diesen Angriff überstehen. Unsere Gedanken sind heute bei den Angehörigen der Opfer und bei den zahlreichen Verletzten”, hieß es in einer Mitteilung weiter.

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