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Frankfurter Buchmesse: Fake-News im Namen des Guten

Frankfurter Buchmesse: Fake-News im Namen des Guten

Frankfurter Buchmesse: Fake-News im Namen des Guten

Frankfurter Buchmesse
 

Fake-News im Namen des Guten

„Rock gegen Rechts“ war gestern. Heute heißt es „Lügen gegen Rechts“. Dies ist wohl die Haupterkenntnis aus den Ereignissen auf der Frankfurter Buchmesse. Vom Satiriker bis zum vermeintlich seriösen Journalisten sprangen alle auf, auf den Zug ins Märchenland der Antifa-Fantasie. Ein Kommentar von Boris T. Kaiser
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„Rock gegen Rechts“ war gestern. Heute heißt es „Lügen gegen Rechts“. Dies ist wohl die Haupterkenntnis aus den Ereignissen auf der Frankfurter Buchmesse. Es waren gerade die selbsternannten Fake-News-Jäger der mainstreammedialen Klasse, die bei der Verbreitung von Halbwahrheiten und handfesten Lügen eine besonders unrühmliche Rolle spielten.

Vom Satiriker bis zum vermeintlich seriösen Journalisten sprangen alle auf, auf den Zug ins Märchenland der Antifa-Fantasie. Nico Wehnemann, Stadtverordneter von „Die Partei“, legte den Grundstein für das Frankfurter Lügengebäude, daß schon sehr bald in sich zusammenfiel, wie ein Soufflé in der zugigen Küche einer im Häuserkampf besetzen Abrißimmobilie.

Schon als sein deutlich bekannterer Parteifreund und einstiger Chefredakteur der Titanic, Leo Fischer, die Geschichte über seinen Facebook-Account verbreitete, hätte jedem, der nicht völlig hinter dem Mond lebt, klar sein müssen, daß sich die Geschichte kaum so abgespielt haben kann. Ein friedlicher Demonstrant, der von einem Rechtsradikalen zusammengeschlagen wird, woraufhin die Polizei ausschließlich die Personalien des „Opfers“ aufnimmt, „während dutzende Identitäre Sieg Heil schreien“.

Inszenierter Skandal

Daß all dies im Jahr 2017 auf einer Veranstaltung wie der Buchmesse passiert sein soll, ohne daß davon auch nur ein einziges Handy-Video existiert, scheint in etwa so realistisch, wie die einwanderungspolitischen Vorstellungen von Katja Kipping. Dennoch sind der Geschichte so viele Medienschaffende auf den Leim gegangen, daß man sich des Eindrucks nicht verwehren kann, hier sollte ein Skandal inszeniert werden, der eine Einladung von rechten Verlagen für die Zukunft ein für alle mal ausschließt.

Die Reaktionen nach der Veröffentlichung des Videos mit dem tatsächlichen Hergang der Ereignisse verstärken diesen Eindruck noch. Kaum einer der Verbreiter der Story wollte Fehler eingestehen, oder sich gar entschuldigen. Statt dessen gab es fadenscheinige Ausflüchte, Zynismus und noch immer viel Verachtung gegenüber einem politischen Gegner, den man vernichtet sehen will.

Sogar Jakob Augstein hat unterdies die Verbreitung von Fake News im Namen des „Guten“ kritisiert. Zumindest das dürfte dem ein oder anderen ein wenig peinlich sein. Wenn man in Sachen journalistische Redlichkeit und Fairneß gegenüber Andersdenkenden sogar gegen Jakob Augstein absinkt, sollte man ernsthaft darüber nachdenken, ob man sich im „Kampf gegen Rechts“ nicht vielleicht doch ein kleinwenig verrannt hat.

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Boris T. Kaiser ist freier Autor und Blogger

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