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Wiederentdeckte Tierarten Totgesagte leben länger

Eigentlich sind sie ausgestorben - das haben Forscher jedenfalls bei so mancher Tierart gedacht. Dann tauchten die Totgesagten doch wieder auf. Einige Beispiele für den sogenannten Lazarus-Effekt.
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Diese Qualle galt sogar fast hundert Jahre lang als ausgestorben. Crambione Cookii, eine potenziell tödliche rosafarbene Art, die vor Australien vorkommt, war zuletzt 1910 gesichtet worden. Doch 2013 entdeckte eine Mitarbeiterin eines Aquariums in Mooloolaba, Queensland, ein Exemplar und fing es samt eines jüngeren Tieres ein. "Mir war sofort klar, dass ich diese Art noch nie gesehen hatte", sagte Puk Scivyer. Eine Quallenexpertin konnte anschließend die Qualle zuordnen. Crambione Cookii verfügt über einen Stachel, der Stich kann tödlich enden.

Foto: SWNS/ Bulls Press
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Auch der Jerdontimalie (Chrysomma altirostre altirostre) aus Burma galt als ausgestorben. Der Vogel wurde zuletzt zu Beginn der Vierzigerjahre gesehen. Doch im vergangenen Jahr fanden Forscher der National University of Singapore einige Exemplare 150 Kilometer nördlich von Rangun. Die Art gehört zu den Sperlingsvögeln und lebt bevorzugt im Grasland. Der Myanmar-Jerdontimalie ist eine von zwei weiteren Unterarten des seltenen Vogels. Solche Wiederentdeckungen bezeichnet man als Lazarus-Effekt.

Foto: Rob Tizard/WCS
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Das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren haben sie nicht überstanden - das glaubten Wissenschaftler im Fall der Quastenflosser. Doch dann wurde 1938 erstmals ein Komoren-Quastenflosser (Latimeria chalumnae) entdeckt. Die Kuratorin des East London Museums fand in Kapstadt im Netz eines Fischerboots ein Tier, das später als Quastenflosser eingeordnet wurde. Doch es dauerte danach fast 50 Jahre, ehe der Fisch erstmals in seinem natürlichen Lebensraum beobachtet wurde. Das ist seither mehrfach passiert, wie diese Aufnahme aus dem Jahr 2005 zeigt - kommt allerdings äußerst selten vor.

Foto: A2800 epa str/ dpa/dpaweb
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In Simbabwe wurde im Dezember 2016 dieser Höhlenfrosch (Artholeptis troglodytes) entdeckt. Auch hier hatten Forscher angenommen, dass er bereits seit Jahrzehnten ausgestorben war - zuletzt wurde ein Exemplar der Art, die nur in dem Land vorkam, 1962 gesehen. Nun hatten Wissenschaftler um Robert Hopkins vier Tiere im Chimanimani-Nationalpark im Osten des Landes gefunden. Hopkins hatte acht Jahre nach dem Frosch gesucht. Die Forscher wollen die Tiere nun züchten und in der Natur aussetzen.

Foto: Francois Becker/ AP
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Bergbilchbeutler: Das kleine, mausähnliche Beuteltier war einige Zeit nur als Fossilienfund bekannt und wurde ebenfalls für ausgestorben gehalten. Doch dann wurden Exemplare in den Sechzigerjahren in einer Skihütte im australischen Bundesstaat Victoria gefunden. Schon bald war klar: Die neu entdeckte Art ist gar nicht so neu, sondern stimmt mit den Fossilienfunden überein.

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Bereits 2010 wurde dieser braune Frosch mit auffällig roten Beinen entdeckt - der Nimba-Berg-Riedfrosch (Hyperolius nimbae). Nach 43 Jahre fand ein Forscher in Sumpfgebieten der Elfenbeinküste erstmalig wieder zwei Exemplare. Seit 1967 galten sie als ausgestorben, sie sind nach dem Naturschutzgebiet Nimba-Berge benannt. Der Nimba-Berg-Riedfrosch kommt vermutlich nur an der Elfenbeinküste vor, möglicherweise gibt es aber auch Populationen im angrenzenden Guinea und Liberia.

Foto: Ngoran Germain Kouame/ dpa
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Es war 2006 eine der Entdeckungen des Jahres: die Laotische Felsenratte (Laonastes aenigmamus). Eigentlich kannte man das Tier nur als Fossil - denn es war nach Forschermeinung bereits seit elf Millionen Jahren ausgestorben. Doch dann kamen Wissenschaftler auf einem Markt in Laos dem Tier, das dort Kha-Nyou genannt wurde, auf die Spur. Denn dort wurde es von den Einheimischen gern gegrillt und verspeist. Ein emeritierter Professor fand schließlich ein lebendes Exemplar und konnte nachweisen: Es handelt sich um die Felsenratte.

Foto: David Redfield/ WWF/ DPA