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Forscher empfehlen Auf das Gewicht des eigenen Arztes achten

Baltimore · Wenn der Arzt dick ist, kann das mehr als nur ein äußeres Merkmal sein. In den USA haben Forscher herausgefunden, dass das Gewicht des Arztes maßgeblich seine Gesundheitsberatung beeinflusst.

Die wichtigsten Fragen zum Body-Mass-Index
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Foto: shutterstock/ Seanika

Es ist eine Logik, die auf Äußerlichkeiten abzielt: Wer würde sich von einem Zahnarzt behandeln lassen wollen, der nicht selbst makellose Zähne hat? Wer von einem Hautarzt, der Akne im Gesicht hat? So verhält es sich der Fragestellung nach auch mit Ärzten, die übergewichtig sind. Können sie eine gute Gesundheitsberatung machen?

Es hat etwas mit der Vorbildfunktion und Glaubhaftigkeit zu tun, was die Forscher aus Baltimore bei der Suche nach ihrer Antwort in den Blick genommen haben. Warum soll ich mich gesund ernähren, wenn die Person, die mir das rät, selbst dick ist? Sie selbst ernährt sich ja offensichtlich nicht einmal gesund. Im umgekehrten Sinn ging das Team um Dr. Sara Bleich der Frage nach, ob Ärzte deren Body-Mass-Index (BMI) zu hoch ist wohl ähnlich nachlässig auch bei ihren Patienten ein paar Pfund zu viel ungestraft durchgehen lassen.

Das Ergebnis: Ärzte mit einem Normal-BMI waren eher dazu bereit, mit ihren übergewichtigen Patienten Gespräche über Übergewicht und Fettleibigkeit zu führen, als Ärzte, die selbst dicker sind. Normalgewichtige Ärzte gingen das heikle Thema mit ihren Patienten laut Studienergebnis in 30 Prozent der Fälle an, übergewichtige nur in 18 Prozent. Über die Hälfte der Ärzte mit Durchschnittsgewicht hatten mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, ihren Patienten in Sachen Gesundheitsvorsorge die richtigen Tipps zu geben.

80 Prozent der dünnen Mediziner waren sich sicher, dass schwergewichtige Patienten ihren Anregungen zum Thema Gewichtsreduktion und Bewegung mehr trauen als ihren übergewichtigen Kollegen. Die übergewichtigen Ärzte hingegen fühlten sich kompetenter, wenn es um die Verordnung von gewichtsreduzierenden Medikamenten ging. Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, hatten die Forscher rund 500 niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten untersucht.

(wat)
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