In Deutschland steigt die Zahl der Zeitungen, die im Internet auf Bezahlmodelle setzen. Mittlerweile hätten 56 Titel Paid-Content-Modelle auf ihren Webseiten eingeführt, teilte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) mit. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Zuwachs um gut 30 Prozent. Im Jahr 2011 hätten lediglich zehn Titel Bezahlangebote im Netz gehabt.
70 Prozent der Verlage mit Paid Content setzen auf das sogenannte Freemium-Modell, bei dem die Redaktionen entscheiden, welche Artikel kostenpflichtig sind. Hierzu zählen beispielsweise die „Bild“-Zeitung, das „Hamburger Abendblatt“, die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und die „Leipziger Volkszeitung“.
Fast ein Viertel nutzt die sogenannte Metered-Variante, bei der nach einer bestimmten Anzahl an freien Klicks bezahlt werden muss, darunter die „Welt“, die „Badische Zeitung“, das „Darmstädter Echo“ und die „Saarbrücker Zeitung“.
„Harte Schranke“ nur bei wenigen
Nur wenige Verlage verlangen nach BDZV-Angaben für sämtliche Artikel im Internet Geld. Eine solche „harte Bezahlschranke“ haben bisher etwa die „Ibbenbürener Volkszeitung“, das „Bocholter-Borkener Volksblatt“ und die in der Region Soltau erscheinende „Böhme-Zeitung“ installiert.
Beim Abrechnungsmodus hätten die Nutzer bei zwei Drittel der Verlage die Wahl zwischen dem Abschluss eines Online-Abos und dem Erwerb eines Tagespasses, hieß es. Gut 28 Prozent der Zeitungen mit Paid Content offerierten ausschließlich ein digitales Abonnement. Bei fünf Prozent bestehe nur die Möglichkeit, einzelne Artikel zu kaufen.