SOS-Kinderdorf: Erhöhter Tagsatz für geflüchtete Kinder ohne Eltern ist ein längst fälliger Schritt

SOS-Kinderdorf schafft 100 neue Plätze und fordert weiterhin völlige Gleichstellung von Flüchtlingskindern mit österreichischen.

Wien (OTS) - Wien (30. Juli 2014) - Als einen längst überfälligen Schritt bezeichnet SOS-Kinderdorf-Geschäftsleiter Clemens Klingan die Ankündigung von Bundeskanzler Werner Faymann, den Tagsatz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf 95 Euro zu erhöhen. "Wir freuen uns über dieses wichtige Signal. Denn der akute Mangel an Betreuungsplätzen für geflüchtete Kinder und Jugendliche liegt an der fehlenden Finanzierung", sagt Klingan.

Bislang gewährte die öffentliche Hand kaum die Hälfte des für österreichische Kinder üblichen Tagsatzes. Als bräuchte ein Kind aus Syrien oder Somalia nur halb so viel zu Essen, nur halb so viel Fürsorge, nur halb so viel Bildung wie ein österreichisches. SOS-Kinderdorf fordert weiterhin die völlige Gleichstellung von Flüchtlingskindern mit österreichischen.

Keine halben Kinder

"Es gibt keine halben Kinder - es ist Zeit für eine ganze Lösung", sagt Geschäftleiter Klingan. SOS-Kinderdorf hat bereits vor Wochen auf die Not der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen in Traiskirchen hingewiesen - und Bund und Länder dazu aufgefordert, endlich eine altersgerechte Betreuung zu ermöglichen.

Gleichzeitig schafft SOS-Kinderdorf zumindest 100 neue Betreuungsplätze für Kinderflüchtlinge. Sie sollen bis Jahresende zur Verfügung stehen. Insgesamt betreut SOS-Kinderdorf dann rund 180 geflüchtete Kinder und Jugendliche in Österreich.

"Uns ist wichtig, nicht irgendwelche Plätze zu schaffen sondern die Richtigen", sagt Klingan. "Das heißt: Kleine Wohngruppen anstatt anonyme Massenquartiere, Integration anstatt Verwahrung, persönliche Betreuung anstatt Security-Teams. Dies erhöht nachweislich die Zukunftschancen für jedes Kind."

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Martina Stemmer
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