BND warnt: ISIS kann Passagier-Jets abschießen

Von: ANGELIKA HELLEMANN und ALEXANDER RACKOW

Der Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (ISIS) geht im Irak mit unverminderter Härte weiter.

Während es kurdischen Peschmerga-Kämpfern gelang, die nordirakische Stadt Sumar von den ISIS-Milizen zurückzuerobern, warten die kurdischen Verteidigungstruppen in der heftig umkämpften Stadt Kobane verzweifelt auf Unterstützung. 200 schwerbewaffnete Peschmerga-Kämpfer sollen im Laufe des Sonntags über die türkische Grenze zu Hilfe kommen.

Jetzt bereitet eine Warnung des Bundesnachrichtendienstes (BND) neue Sorgen. Ende vergangener Woche unterrichtete der Auslandsgeheimdienst nach Informationen von BILD am SONNTAG Abgeordnete des Bundestages in einer vertraulichen Sitzung darüber, dass die ISIS-Terroristen im Nordirak mittlerweile hochmoderne Luftabwehrwaffen besitzen. ISIS ist laut BND sogar in der Lage, Passagierflugzeuge abzuschießen.

Bei den Waffen handele es sich um sogenannte Manpads: tragbare Raketenwerfer, die von der Schulter aus abgefeuert werden. Die Waffen seien nach russischen Bauplänen gefertigt, könnten aber auch in anderen Ländern wie Bulgarien oder China hergestellt worden sein. Teilweise handle es sich um ältere Modelle aus den 70er-Jahren, aber auch moderne Waffen, die auf dem neuesten Stand der Technik seien, befänden sich in der Hand der Terroristen.

Im Gegensatz zu anderen Luftabwehrwaffen sind die Manpads einfach zu bedienen, auch kaum ausgebildete Milizionäre können die Waffen zielsicher abfeuern. Für startende und landende Flugzeuge sind die Raketenwerfer gefährlich. Mehrere Fluggesellschaften, darunter Austrian Airlines und Qatar Airways, fliegen den Nordirak noch immer an. Die Manpads sollen aus Beständen der syrischen Armee stammen.

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