FAZ| Kasseler NSU-Mord: „Machtrausch des Verfassungsschutzes“


Scharfe Kritik am Verfassungsschutz kommt vom Journalisten Dirk Laabs. Er sieht viele offene Fragen nach dem Mord in Kassel. Auch mit den Aussagen der Bundesanwaltschaft im NSU-Ausschuss ist er nicht zufrieden.

03.03.2015, von RALF EULER, WIESBADEN

© DPAVergrößernVerfassungsschützer könnten vorab über den Mord am Internetcafébetreiber Halit Yozgat informiert gewesen sein: Diesen Verdacht äußert der Journalist Dirk Laabs.

Der Kasseler NSU-Mord aus dem Jahr 2006 ist nach Auffassung des Journalisten Dirk Laabs alles andere als „ausermittelt“, wie die Bundesanwaltschaft behaupte. Der NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags könne wesentlich dazu beitragen, wenigstens einige der vielen noch offenen Fragen zu beantworten, auch wenn am Ende sicher manches für immer ungewiss bleiben werde, sagte Laabs, der als Sachverständiger zum Thema Rechtsextremismus im Ausschuss auftrat. „Man muss ein Stück weit mit der Unwissenheit leben, aber man muss auch alles zur Aufklärung getan haben.“ Aufgabe der Abgeordneten sei es, jene Vertreter von Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz zum Reden zu bringen, die bisher geschwiegen hätten oder in vielen Fällen noch gar nicht befragt worden seien.

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