Mechthild Rawert

Das Land Berlin hatte sich mit der Projektskizze Tower THF für das neu aufgelegte Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ beworben und den Zuschlag zur Förderung erhalten. Am 29. Juli habe ich deshalb einen vor Ort-Termin absolviert und mir das Projekt erklären lassen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert mit diesem Programm investive sowie konzeptionelle Projekte mit besonderer nationaler Wahrnehmbarkeit und Qualität mit überdurchschnittlichen Investitionsvolumen oder hohem Innovationspotential. Das Projekt Tower THF bekommt aus dem Programm 4 Mio. Euro, die bis 2018 abgerufen werden müssen.

Die Öffnung des weltbekannten ehemaligen Flughafengebäudes Tempelhof für Veranstaltungen und touristische Nutzungen ist Teil der Gesamtstrategie zur Neuordnung der Gebäude und des Flugfeldes und ein erster Schritt von temporären zu dauerhaften Nachnutzungen. Mit dem Projekt Tower THF soll der so genannte Kopfbau West für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Der Kopfbau West enthält den Flughafen-Tower. Vom Tower aus genießt mensch einen spektakulären Blick über die Stadt, der früher nur den Fluglotsen vergönnt war.  Die Weite des Feldes, die gigantischen Ausmaße des Flughafengebäudes und die faszinierende Rundumsicht über die Stadt  soll nun auch für BerlinerInnen und StadtbesucherInnen erlebbar werden.

Barrierefreiheit herstellen

Dazu muss zunächst ein barrierefreier Zugang zum Kopfbau West geschaffen werden. Dies wird die erste Herausforderung zur Realisierung des Projektes, denn das gesamte Flughafengebäude steht unter Denkmalschutz. Deshalb müssen Denkmalschutzaspekte zwingend beachtet werden. Auch die steile und enge Wendeltreppe, die von den Fluglotsen genutzt wurde, um in den Tower zu gelangen,  ist in der derzeitigen Form nicht nutzbar. Stattdessen soll ein Zugang von der obersten Etage des Kopfbaus erfolgen, der genügend Platz für eine Ausstellung über den Ort ermöglicht.

Tower THF als erster Schritt

Die Begehbarmachung des Daches des Kopfbau West ist ein erster Schritt zur Verwirklichung der Vision das Dach des Flughafengebäudes für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Seit 2012 werden die Hangardächer denkmalgerecht saniert. Das bedeutet, eine Fläche von 60.000m² muss instandgesetzt werden. Dabei sollen die Potenziale, die diese einmalige Fläche bietet, beachtet und eingeplant werden. Es wird beabsichtigt, die ursprüngliche Tribünenanlage in einen öffentlichen Raum zu überführen und einen öffentlich zugänglichen Raum für die Dokumentation der Geschichte des Gebäudes zu schaffen. Auch gibt es den Wunsch durch eine Photovoltaikanlage große Teile des Strombedarfs selbst zu decken. Doch diese Visionen sind stark abhängig von der finanziellen Situation des Landes Berlins und daher nur nach und nach realisierbar.

Die 4 Mio Euro Fördergelder durch das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ sind gut angelegtes Geld, um den ersten Schritt zu gehen. Ich danke Frau Kaupmann und Frau Hamm von der Tempelhof Projekt GmbH für ihre Erläuterungen zum Projekt und für die Gelegenheit den weiten Blick vom Tower THF genießen zu können.

Besuchen Sie den Flughafen Tempelhof

Und ich danke für den Tipp zur Flughafengeschichte und für den Hinweis auf die vielen unterschiedlichen Führungen zu den Themenkomplexen u.a.: Mythos Tempelhof, Verborgene Orte im Flughafen Tempelhof, Flughafen Tempelhof- Zeitzeugentour, Tempelhof und das „Dritte Reich“, Amerikanische Alliierte im Flughafen Tempelhof.