Seit dem Sommer 2015 erlebt Europa das dritte große Projekt "Alternativlosigkeit", das von der deutschen Regierung ausgeht. Bei den ersten beiden, dem Bankenrettungsschirm und der Euro-Rettung, wurden alle Volkswirtschaften auf die Regeln deutscher Sparpolitik festgezurrt, und beide Male war der Druck, den die deutsche Regierung auf die anderen Europäer ausübte, gewaltig. Die Drohungen reichten von einem Ende der Währung bis zu einem Ausschluss schwächerer Volkswirtschaften. Das dritte Projekt "Alternativlosigkeit" beschreitet den deutschen Sonderweg in einer besonders komplexen Form. Der Musterschüler des Neoliberalismus verlangt nun von seinen Nachbarn eine tugendhafte Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen.