Offensive gegen den IS Türkei ordnet Evakuierung von Grenzstadt an
Nur wenige Tage nach dem Anschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft in Gaziantep hatte die Türkei angekündigt, gezielter gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) vorzugehen. Nun macht die türkische Regierung offenbar ernst und plant eine Offensive auf den nordsyrischen Grenzort Dscharablus, der von den Islamisten beherrscht wird.
Türkischen TV-Berichten zufolge ordnete Ankara die Evakuierung des Grenzorts Karkamis an, der gegenüber von Dscharablus auf der anderen Seite der Grenze liegt. Demnach wurden die Bewohner der Stadt per Lautsprecher aufgefordert, Karkamis "aus Sicherheitsgründen" zu verlassen.
Karkamis war zuvor offenbar von Kämpfern der IS-Miliz von Syrien aus mit Mörsergranaten beschossen worden. Die Türkei verstärkte daraufhin am Dienstag ihrerseits den Beschuss von IS-Stellungen. Aktivisten und türkischen Medienberichten zufolge ist eine Offensive protürkischer Rebellen auf Dscharablus geplant, die den IS aus der Stadt vertreiben wollen.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte "jede erdenkliche Unterstützung" zu, um die Dschihadisten aus Dscharablus zu vertreiben. Die Türkei wolle nicht, dass der IS "im Irak und in Syrien existiert", sagte Cavusoglu am Dienstag. Zuvor hatte die türkische Führung bereits erklärt, das syrisch-türkische Grenzgebiet vollständig vom IS "säubern" zu wollen.