Mediziner machen Fehler :
Die schwierige Gesprächskultur in den Krankenhäusern

Von Nicola von Lutterotti
Lesezeit: 4 Min.
Nicht nachtragend: Offenheit gegenüber dem Patienten schafft Vertrauen.
Fehler einzugestehen gehört auch zur Kunst: Neue Studien zeigen, dass sich Offenheit gegenüber Patienten auszahlt und Klagen verhindert

In der Medizin besteht gemeinhin die Tendenz, Fehler lieber unter den Teppich zu kehren, als offen zuzugeben. Dahinter verbirgt sich die Angst, den Versicherungsschutz zu verlieren und für etwaige Behandlungsfehler persönlich haften zu müssen. Laut einer Reihe von Beobachtungen ist diese Sorge aber unbegründet. Den gleichen Schluss erlauben nun auch die Ergebnisse einer neuen Erhebung, an der sechs Krankenhäuser im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts mitgewirkt haben. Ziel des Projekts war die Klärung der Frage, wie sich ein offener Umgang mit medizinischen Zwischenfällen – ob nun vom Klinikpersonal verschuldet oder nicht – auf die Häufigkeit von Schadensersatzklagen auswirkt. Vorausgegangene Untersuchungen hatten nämlich Anhaltspunkte geliefert, dass ein solches Vorgehen die Zahl an Kunstfehlerklagen eher verringert als erhöht.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.