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Gaucks Nachfolge: Vom TV-Gericht ins höchste Staatsamt: Alexander Hold will Bundespräsident werden
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Alexander Hold
dpa/Ralf U. Heinrich Der Jurist Alexander Hold kandidiert für das Bundespräsidenten-Amt.
  • FOCUS-online-Autorin

Mehr als ein Jahrzehnt lang war er der Richter der Nation: Egal ob Nachbarschaftsstreit, Eifersuchtsdrama oder Drogen-Verschwörung – Alexander Hold entschied auf Sat.1, was Recht und Unrecht ist. Die Fälle waren zwar nur nachgestellt, doch für Millionen Deutschen bleibt der TV-Star, der auch im echten Leben Richter ist, eine Instanz.

Dieses Image könnte ihm bei seinem neuesten Vorhaben nützlich sein: Alexander Hold will Bundespräsident werden. Im Februar 2017 wählt die Bundesversammlung den Nachfolger von Joachim Gauck – an diesem Mittwoch gab Hold seine Kandidatur bekannt.

„Ich empfinde die Nominierung als große Ehre“

In Kempten ist er schon länger als Kommunalpolitiker aktiv. Als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler saß er im Beirat des Stadtrats, im Haupt- und Finanzausschuss und im Kulturausschuss. Nun hat seine Partei ihn überraschend als Bundespräsidentenkandidaten vorgeschlagen.

„Ich empfinde die Nominierung als große Ehre“, sagte der 54-Jährige in einem Interview mit dem Magazin „Bunte“. In einem Pressestatement bedankte er sich bei seiner Partei für das entgegengebrachte Vertrauen, „auch wenn ich meine Erfolgschancen realistisch einschätze“.

Auf den ersten Blick mag es absurd klingen: Ein TV-Richter als Bundespräsident. Aber Holds Kandidatur ist absolut ernstgemeint. Auf Nachfrage sagte er: „Unbedingt! Ich trete mit dem Ziel an, eine glaubwürdige und über Parteigrenzen hinweg wählbare Alternative zu den Kandidaten der großen Volksparteien zu sein.“

Grundgesetz: „Wählbar ist jeder Deutsche“

Eigentlich braucht es auch nicht viel, um Bundespräsident zu werden. In Artikel 54 des Grundgesetzes heißt es: „Wählbar ist jeder Deutsche, der das Wahlrecht zum Bundestage besitzt und das vierzigste Lebensjahr vollendet hat“ – Kriterien, die Hold erfüllt.

Und er kann noch mehr. Hold weiß, wie er sich vor Publikum präsentieren muss. Er strahlt eine natürliche Autorität aus und Millionen Deutsche sehen in ihm den Mann, der sich für Recht und Ordnung einsetzt. Er hat ein positives Image und einen hohen Bekanntheitsgrad.

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Hold hätte immer zurück in den Staatsdienst gekonnt

Seine juristische Laufbahn begann er 1992 in Kempten. Am Landgericht war er dort als Staatsanwalt im Referat für Organisierte Kriminalität tätig. Hold befasste sich mit Betäubungsmitteln, Menschenhandel, Prostitution und Glücksspiel. 1997 wurde er am Amtsgericht Kempten zum Richter auf Lebenszeit ernannt.

Auch nach über einem Jahrzehnt im Privatfernsehen strahlte Hold immer noch professionelle Gelassenheit und fachliche Kompetenz aus. Selbst Günter Hirsch, ehemaliger Präsident des Bundesgerichtshofs, lobte sein Fernsehgericht einst als „im Allgemeininteresse sehr gut“. Aber hat er auch das Zeug zum obersten Staatsmann?

Bodenständig und beliebt

Der TV-Richter ist Vater von zwei Kindern und wohnt mit seiner Lebensgefährtin Pia Große-Vehne in Kempten. In seiner Freizeit geht er Bergsteigen, fährt Ski oder strampelt auf dem Mountainbike durch das Allgäu. Hold ist offenbar trotz TV-Karriere am Boden geblieben – „volksnah“ könnte man auch sagen. Und die Nähe zum Volk scheinen viele Deutsche bei ihren Politikern derzeit zu vermissen.

Auch der Bundesvorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, teilte nach Bekanntwerden der Kandidatur mit: „Alexander Hold ist ein Glücksfall für unser Land. Als verantwortungsvoller Richter und engagierter Kommunalpolitiker der Freien Wähler hat er sich über alle Parteigrenzen hinweg einen hervorragenden Ruf erworben. In vielen Jahren als beliebter und populärer TV-Richter ist er bundesweit bekannt und genießt bei den Bürgern ein hohes Vertrauen. Gerade in Zeiten, da bei manchen Bürgern Zweifel wachsen, ob Recht und Gesetz geachtet und verteidigt werden, bringt ein Richter und Kommunalpolitiker wichtige Voraussetzungen für unser höchstes Staatsamt mit.“

„Ähm, Einspruch, euer Ehren!“

Auf Twitter wird Holds Kandidatur viel kommentiert – allerdings eher mit Augenzwinkern. Ein User schreibt: „Ähm, Einspruch, euer Ehren!“ Ein anderer fordert: „Wenn Alexander #Hold wirklich #Bundespräsident wird, hätte ich gerne 'Hold the line' von Toto als Nationalhymne.“ Und auch über Barbara Salesch als Bundeskanzlerin wird bereits diskutiert.

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