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World View BlogEcuador: unendliche Vielfalt auf kleinem Raum

Der höchste Vulkan Ecuadors, eine eisig kalte Nacht oder Degustation von Bitterschokolade – was man in Ecuador zwischen 1000 Metern Höhenunterschied alles erleben kann.

Eisriesen und Vicuñas

Die Strasse windet sich höher und höher. Vor zwei Stunden haben wir Baños verlassen und fahren zum Chimborazo, dem höchsten Vulkan Ecuadors. Mehrmals haben wir schon angehalten, um diesen Berg und die Vicuñas vom Strassenrand aus zu beobachten. Diese Lamaart gibt es in Ecuador nur in dieser kargen Gegend. Schlussendlich erreichen wir auf 4880 Metern Höhe die Schutzhütte und wandern in zwei Stunden zum Parkeingang runter.

Weiter geht es auf der Panamericana nach Alausi. Hier startet die eindrückliche Zugsfahrt über die Teufelsnase. Eine Steilstufe meistert die Eisenbahn im Zickzack. Spätabends erreichen wir Cuenca, die vielleicht schönste Stadt Ecuadors. Mit ihren kolonialen Bauten und der riesigen Kathedrale gehört Cuenca zum Unesco-Weltkulturerbe.

Um von Cuenca aus an die Küste zu kommen, müssen wir erneut über einen 4100 Meter hohen Pass fahren. Hier starten wir unser erstes Trekking im Cajas-Nationalpark. Durch hohes Gras und an vielen Seen vorbei, erreichen wir schlussendlich unseren idyllischen Zeltplatz auf 3800 Metern Höhe. In der Nacht wird es eisig kalt und am Morgen haben wir sogar ein wenig Frost an den Zelten. Diese erste Übernachtung im Zelt wird allen in Erinnerung bleiben.

In zwei Stunden fahren wir 4000 Meter tiefer und erreichen so das Küstentiefland. Wir besichtigen eine Kakaoplantage und probieren hausgemachte, feine Bitterschokolade. Auf einer Bootsfahrt bestaunen wir die Vogelvielfalt in den Mangrovenwäldern, speziell Reiher und Kormorane. Was für ein Gegensatz – vor wenigen Stunden waren wir noch im Zelt auf über 4000 Metern! Diese Vielfalt auf kleinstem Raum beeindruckte uns und ist typisch für Ecuador.

Puyango – der versteinerte Wald

Eine weitere Zeltnacht verbringen wir im einzigartigen Wald von Puyango. 100 Millionen Jahre alte, versteinerte Baumriesen liegen verstreut im Wald herum – eine total neue Landschaft. Wir geniessen auch den glasklaren Fluss gleich neben dem Zeltplatz und baden im angenehmen Wasser in verschiedenen Becken.

Adios Ecuador – Hola Peru

Nach zwölf spannenden Tagen in Ecuador verlassen wir dieses vielseitige und lieb gewonnene Land. Nach einem problemlosen und schnellen Grenzübertritt verladen wir unser Gepäck in den neuen Bus, der an der Grenze zu Peru auf uns wartet. Erst müssen wir 700 Kilometer südlich fahren, um nach Trujillo zu gelangen, von wo aus wir drei verschiedene archäologische Ausgrabungsstätten besuchen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie alte Kulturen in dieser wüstenartigen Gegend gelebt und riesige Tempelstätten erbaut haben. Auch sind wir überrascht, nach dem grünen und fruchtbaren Ecuador in die grosse Küstenwüste Perus zu kommen. Wegen des kalten Humboldtstroms findet wenig Niederschlag den Weg ins Landesinnere.

Nach einem feinen Mittagessen am Pazifik gelangen wir nach einer langen Fahrt und unzähligen Kehren über die Anden ins Hochland Perus. Huaraz ist der Ausgangsort für unser viertägiges Trekking in der Cordillera Blanca.

Huaraz, 9. September 2016, Benno Schlauri

Panamericana-Blog

Am 25. August startet eine einmalige Trekking- und Erlebnisreise von Globotrek und Transa durch den südamerikanischen Kontinent. Es geht 93 Tage lang von Quito in Ecuador nach Ushuaia in Argentinien. Die Overland-Reise folgt einer der berühmtesten Strassen der Welt: der Panamericana. Auf 20 Minuten berichten die Teilnehmer von ihren Erlebnissen. Hier kann man den Reiseverlauf live verfolgen.

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