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Bundespräsidentenwahl in Österreich: Die Bilder vom Wahltag

Foto: Daniel Reinhardt/ dpa

Stichwahl in Österreich Van der Bellen wird neuer Bundespräsident

Die Österreicher haben ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Einer Hochrechnung zufolge liegt der EU-freundliche Kandidat Van der Bellen uneinholbar vor dem Rechtspopulisten Hofer. Die FPÖ räumt ihre Niederlage ein.

Der ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen hat die Bundespräsidentenwahl in Österreich gewonnen. Das Bundesministerium für Inneres veröffentlichte am Sonntagabend das vorläufige Endergebnis: Demnach kommt der 72-Jährige auf 51,7 Prozent der Stimmen, der Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer, kommt auf 48,3 Prozent.

Die FPÖ räumte ihre Niederlage kurze Zeit später bereits ein. Ihr Kandidat Norbert Hofer bedankte sich via Facebook bei seinen Wählern. Er sei "unendlich traurig, dass es nicht geklappt hat". Im ORF kündigte Hofer an, sich 2022 wieder zur Wahl zu stellen. "Es wird wieder Präsidentenwahlen geben, und da werde ich wieder antreten. Ich bin meinen Wählern verpflichtet", sagte der 45-Jährige.

Van der Bellen zeigte sich von der Deutlichkeit seines Sieges überrascht. "Ich habe schon gehofft, dass es gut geht", sagte der Wirtschaftsprofessor in der Wiener Hofburg. Allerdings habe er nicht mit diesem Vorsprung gerechnet. "Ich bin dankbar."

Laut einer ORF-Hochrechnung kommt Van der Bellen sogar auf 53,6 Prozent der Stimmen - dabei sind im Gegensatz zum vorläufigen Endergebnis des Innenministeriums die Briefwahlstimmen bereits berücksichtigt. Der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer, erreicht laut ORF-Prognose 46,4 Prozent.

Das offizielle Endergebnis wird erst nach Auszählung der Briefwahlstimmen verkündet. Die Auszählung startet erst am Montag um 9 Uhr. Die ORF-Hochrechnung berücksichtigt bereits die 700.000 Briefwahlstimmen. Die Schwankungsbreite der Hochrechnung beträgt ein Prozent. Damit liegt Van der Bellen laut Demoskopen uneinholbar vorn. 6,4 Millionen Österreicher ab 16 Jahren waren aufgerufen, ihr neues Staatsoberhaupt zu wählen. Umfragen hatten ein enges Wahlergebnis vorhergesagt.

Van der Bellen steht für einen Pro-EU-Kurs, für ein offenes Österreich, das stolz darauf ist, eine große Zahl an Flüchtlingen aufgenommen zu haben. Für die deutsche Flüchtlingspolitik fand er in der Vergangenheit häufig lobende Worte. Für Rechtspopulist Hofer hingegen stehen das Nationale und ein EU-kritisches Österreich im Vordergrund, das sich stärker Richtung Osteuropa orientieren will.

Vor der Wahl hatten Umfragen Hofer leicht vor Van der Bellen gesehen, auch deshalb war die Wahl international sehr beachtet worden. Van der Bellens Anhänger feierten das Ergebnis in Wien. Der neue Bundespräsident soll - sofern es nicht erneut zu einer Wahlanfechtung kommt - am 26. Januar in der Wiener Hofburg vereidigt werden. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre. Eine Übersicht über die Befugnisse des Bundespräsidenten in Österreich finden Sie hier.

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Bundespräsidentenwahl in Österreich: Die Bilder vom Wahltag

Foto: Daniel Reinhardt/ dpa

Es war der dritte Anlauf für die Wahl des Staatsoberhaupts in Österreich. Der Verfassungsgerichtshof hatte die Stichwahl vom 22. Mai wegen Schlampereien bei der Auszählung der Briefwahlkarten aufgehoben. Damals gewann Van der Bellen mit einem knappen Vorsprung von 31.000 Stimmen. Ein neuer Termin am 2. Oktober wurde verschoben, weil Kuverts für die Briefwahl nicht richtig klebten und eine erneute Anfechtung befürchtet werden musste.

brk/dpa/AFP