Fukushima: Kein Ende der Hiobsbotschaften in Sicht, doch die Medien schweigen

Fukushima0zur englischen Version Rekord-Strahlung im Meerwasser. Radioaktives Wasser in der Reinigungsanlage in Fukushima 1 wegen Mängel gestoppt. TEPCO fand ein Leck in Fukushima Daiichi Einheit 3. Nächste Woche wird TEPCO damit beginnen, das kontaminierte Grundwasser in den Ozean abzupumpen.

Nach zahlreichen Pannen, einer desolaten Informationspolitik, schlechtem Krisenmanagement und trotz zahlreicher Vorhaben hat sich die Situation vor Ort wenig verbessert, eher verschlechtert. Immer wieder erreichen uns neue Hiobsbotschaften aus der havarierten Atomanlage und die Medien schweigen. Fukushima scheint vergessen, von den Regierungen gewollt?

Warum auch berichten, Olympia kommt 2020 nach Tokio und mit Olympia viele Unternehmen, die davon profitieren, allen voran das IOC, später mehr.

Fukushima: 1,5mal mehr Cäsium-137 ausgetreten

Wissenschaftler stellten jetzt fest, dass in Fukushima eineinhalbmal so viel Cäsium-137 in die Atmosphäre gelangt, wie Tepco kalkuliert. Ein hoher Anteil des freigesetzten Cäsiums sei zudem direkt in den Ozean gelangt. Das berichtetet das Nachrichten- und Branchenportal der Regenerativen Energiewirtschaft IWR Online aus japanischen Medien. Ein Wissenschaftler-Team um Professor Michio Aoyama habe entsprechende Ergebnisse im Rahmen einer Tagung der European Geosciences Union in Wien veröffentlicht, bei der es um die Folgen des Unglückes in Fukushima gegangen sei. Quelle 

Tepco findet das Leck in Reaktor 3

Erstmals gelang es TEPCO, die genaue Leckstelle zu ermitteln, an der Wasser aus dem Hauptsicherheitsbehälter von Reaktor 3 in andere Bereiche des Gebäudes dringt. Im Rahmen eines Kamereinsatzes entdeckte das Unternehmen den Wasseraustritt an einem Verbindungsrohr des Sicherheitsbehälters. Quelle

Radioaktives Wasser in der Reinigungsanlage in Fukushima 1 wegen Mängel gestoppt

Das Reinigungssystem ALPS in dem zerstörten japanischen Fukushima1 wurde wieder gestoppt, nachdem Arbeiter Mängel entdeckt hatten. Laut Tepco kam es in den Leitungen zu einer erhöhten Ablagerung  von Kalzium, was zu einer Blockierung des Systems führen kann. Ablagerungen werden verhindert, indem chemische Zusatzstoffe zugeführt werden, die ein Arbeiter allerdings vor ein paar Tagen vergessen hatte. Quelle

Nächste Woche wird TEPCO damit beginnen, das kontaminierte Grundwasser in den Ozean zu pumpen.

TEPCO  plant die Freigabe des Grundwassers, welches sich in der Nähe des zerstörten Kraftwerkes befindet. Am kommenden Mittwoch soll bereits damit begonnen werden, das kontaminierte Wasser in den Pazifik zu leiten, dieses berichtete The Asahi Shimbun.

Zuerst werden insgesamt 560 Tonnen freigesetzt, sagte die Agentur unter Berufung auf einen Beamten aus dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie. TEPCO  wird sofort damit beginnen, sobald die Ergebnisse des Strahlentests an die Gemeinden und die Fischwirtschaft bekannt gegeben wurde.

Wasser-from-Fukushima-to-oce

antinuclearinfo.com

In den ersten Gesprächen zwischen der Regierung und TEPCO wurde vereinbart, dass nur Wasser mit 1500 Becquerel Strahlung oder weniger pro Liter freigesetzt werden darf. Tests, die von TEPCO und zwei externen Agenturen durchgeführt wurden, ergaben, dass Grundwasser die Standards mit einem Durchschnitt von 220 bis 240 Becquerel Tritium pro Liter erfülle.

TEPCO begann im April bereits mit dem Abpumpen des Grundwassers aus dem Atomkraftwerk Fukushima. So sollen weitere radioaktive Lecks verhindert werden.

Tepco wird sich mit der Lagerung von kontaminiertem Wasser auseinandersetzen. Etwa 450 000 Tonnen hochradioaktives Wasser sind derzeit in unterirdischen Anlagen und Tanks gespeichert. Experten sind der Meinung, dass sich weitere 15 000 Tonnen in einem Service-Tunnel befinden. Nach jüngsten Schätzungen sickerten bis zu 400 Tonnen kontaminiertes Wasser tagtäglich aus der beschädigten Anlage in den Pazifischen Ozean. Quelle

Olympische Spiele 2020 in Tokio schieben Wirtschaft an

Nun fragen wir uns: Warum wird nicht in den Medien berichtet? Dass man in Europa bereits Pläne für neue AKWs macht, wurde in dem Beitrag Atomkurs statt Energiewende? EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa erörtert. Aber da gibt es noch Olympia 2020 und in Tokio wird bereits diesem Fest entgegen gefiebert.

Dazu eine Nachricht aus der Schweiz vom nzz.ch: „Der  05. Mai 2014 war ein Feiertag für das Internationale Olympische Komitee (IOC). Präsident Thomas Bach gab den Abschluss eines neuen Fernsehvertrages mit NBC bekannt. Das US-Network zahlt für die exklusiven Übertragungsrechte der Spiele von 2022 bis 2032 in den USA 7,65 Milliarden Dollar. Dazu schießt es einen Bonus von weiteren 100 Millionen ein, der für die Promotion der olympischen Idee zwischen 2015 und 2020 eingesetzt werden soll. «Diese Übereinkunft», sagte Bach, «ist eine exzellente Neuigkeit für die olympische Bewegung. Sie hilft uns, unsere finanzielle Zukunft langfristig zu sichern.»“ 

Die Gesamtkosten der Spiele werden derzeit auf 5,6 Milliarden Euro geschätzt. Davon machen 3,4 Milliarden Euro die Baukosten für neue Stadien und Wettkampfstätten aus. Dieses Geld liegt bereits seit fünf Jahren auf einem Bankkonto der Stadt Tokio. Allein 1,1 Milliarden Euro dürfte das neue Olympiastadion kosten, das an der Stelle der Anlage von Olympia 1964 errichtet wird.

Den wirtschaftlichen Nutzen der Spiele beziffern die Organisatoren mit knapp 3 Billionen Yen (23 Milliarden Euro). Analysten sind jedoch optimistischer. So schätzt das Brokerhaus MUFG Morgan Stanley den Bruttowert des Olympia-Umsatzes auf 6 bis 8 Billionen Yen (46 – 61 Milliarden Euro). Im Schnitt erwarten Ökonomen einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 0,7 bis 0,8 Prozent über sieben Jahre. Eine ähnliche Wirkung wurde zuletzt bei den Spielen 2012 in London gemessen. (…) Nach der Schätzung des IOC wird Olympia 2020 der Bauindustrie Aufträge von 475 Milliarden Yen (3,6 Milliarden Euro) bescheren, während der Immobiliensektor 152 Milliarden Yen erwarten darf. Die Stadtregierung von Tokio will 153,8 Milliarden Yen für neue Bauten und Renovierungen ausgeben. Quelle

Sicherlich fragen Sie sich wie wir auch, warum dann kein Geld für die Rettung der Welt übrig ist, denn Fukushima betrifft uns alle und ist überall.

Netzfrau Doro Schreier

Tepco finds source of water leak in reactor 3

Tepco has found the exact place where radioactive water is leaking from the primary containment vessel of the No. 3 reactor at the Fukushima No. 1 power plant. Using a camera survey, Tokyo Electric Power Co. found the water leaking near a pipe joint that penetrates the containment vessel, officials said Thursday.

Radioactive water cleaning system at Fukushima-1 stopped due to defect

Radioactive water cleaning system ALPS at the devastated Japanese Fukushima-1 nuclear plant has again suspended its work today due to a defect, the operator company – Tokyo Electric Power (TEPCO) – reports.

According to TEPCO, an increase in concentration of calcium in its pipes, which can cause blocking, became the reason for stopping the system. In turn, the reason for this was an error of employees of the station, who a few days ago, forgot to switch on the feeding to the system of a special chemical composition, which prevents accumulation of calcium. Read more

Tepco to start dumping Fukushima water into the ocean next week

Japan’s TEPCO to Start Dumping Fukushima Water into Ocean Next Week MOSCOW, May 16 (RIA Novosti) – Tokyo Electric Power (TEPCO), the operator of the crippled Fukushima nuclear power plant, plans to begin releasing underground water near the facility into the Pacific Ocean as early as next Wednesday, The Asahi Shimbun reported Friday.

The first water to be released will total around 560 tons, the agency said citing an official from the Ministry of Economy, Trade and Industry. TEPCO will begin releasing the water as soon as it presents results of radiation tests to local government and the fishing industry.

Initial talks between the government and TEPCO agreed that only water with 1,500 becquerels of radiation or less per liter could be released. Tests conducted by TEPCO and two outside agencies have revealed that the Fukushima underground water met the standards, averaging 220 to 240 becquerels of tritium per liter.

TEPCO began pumping out groundwater from the Fukushima nuclear plant in April in an effort to prevent further radioactive leaks.

The company continues to grapple with the problem of contaminated water storage, with about 450,000 tons of highly-radioactive water currently being stored in Fukushima’s underground facilities and tanks. Experts say some 15,000 tons is also being held in a service tunnel. According to recent estimates, up to 400 tons of contaminated water from the damaged plant is seeping into the Pacific Ocean every day.

In an effort to prevent further irradiation, TEPCO has adopted a plan to draw off groundwater from the plant. The fallout from Fukushima is later to be sent for analysis that will determine whether it is safe to be disposed of by dumping into the ocean.

The practice will allow the operator to reduce the accumulation of radioactive water at the plant by 100 tons a day…….Google-News

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