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NSA und GCHQ spionierten Türkei aus: Präsident Erdogan ruft US-Diplomat zum Rapport
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Logo des US-Geheimdienstes NSA
dpa/N. Armer Neben Deutschland haben offenbar auch die USA und Großbritannien Spionage gegen den Nato-Partner Türkei betrieben

Neben Deutschland haben offenbar auch die USA und Großbritannien Spionage gegen den Nato-Partner Türkei betrieben. So habe der US-Geheimdienst NSA Informationen über die türkische Führung in Ankara gesammelt. Präsident Erdogan hat den Geschäftsträger der US-Botschaft ins Außenamt einbestellt.

Die Geheimdienste der USA und Großbritanniens haben einem Medienbericht zufolge auch die Türkei ausspioniert. Der Nato-Partner rangiere für die amerikanischen Dienste sogar in der Spitzengruppe der Aufklärungsziele, berichtete "Spiegel Online" unter Berufung auf Geheimdokumente aus dem Archiv des ehemaligen US-Nachrichtendienst-Mitarbeiters Edward Snowden.

So habe ein Mitarbeiter des US-Dienstes NSA 2006 "den allerersten Erfolg in der Ausbeutung von Rechnern der türkischen Führung" vermeldet. Auch die türkischen Botschaften in Washington und bei den Vereinten Nationen in New York seien ausspioniert worden. Unter anderem seien dort die IT-Systeme mit Spähprogrammen infiltriert worden. Der britische Nachrichtendienst GCHQ erhielt dem Bericht zufolge im Oktober 2008 den Auftrag, die Zugänge zum türkischen Energieministerium sowie zu drei Unternehmen zu verbessern.

Telefonate von PKK-Mitgliedern mitgeschnitten

Die NSA habe den Unterlagen zufolge aber auch Lokalisierungsdaten und Telefonmitschnitte von Mitgliedern der kurdischen PKK an die Türkei übergeben, berichtete Spiegel Online" weiter. "Das hat zum Tod oder der Gefangennahme von Dutzenden PKK-Anführern geführt." Die Beziehungen der USA zu mehreren Staaten, darunter auch Deutschland, haben unter den Enthüllungen Snowdens gelitten. 

Treffen mit westlichen Spitzenpolitikern

Die türkische Regierung hat den Geschäftsträger der US-Botschaft in Ankara ins Außenamt gebeten, um ihn zu Berichten über einen angeblichen Lauschangriff amerikanischer Geheimdienste zu befragen. Der Diplomat habe bei dem Termin eine Erklärung zu den Vorwürfen abgegeben, sagte Regierungssprecher Bülent Arinc am Montag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu. Zum Inhalt dieser Erklärung sagte er nichts. Mitte August hatte Ankara den deutschen Botschafter in der türkischen Hauptstadt, Eberhard Pohl, aus ähnlichen Gründen ins Außenministerium gebeten.

Anlass für das Gespräch mit dem US-Geschäftsträger war ein Bericht des "Spiegel", wonach die Türkei nicht nur vom deutschen Bundesnachrichtendienst ausspioniert wird, sondern auch von britischen und US-Geheimdiensten. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, er werde dieses Thema "sehr offen und klar" bei Treffen mit westlichen Spitzenpolitikern ansprechen. Erdogan nimmt am Donnerstag und Freitag am Nato-Gipfel in Wales teil.

fas
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