Fußballer auf Mallorca : Pokal im Bierkönig verjubelt
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Der DFB-Pokal ist noch da, immerhin Bild: AFP
Die Sportfreunde Dorfmerkingen feierten ihren Pokalcoup auf Mallorca. Leider etwas unaufmerksam. Der Pott ging verloren. Jetzt suchen sie kleinlaut den ehrlichen Dieb.
Wenn Fußballmannschaften ihre Abschlussfahrten auf Mallorca verbringen, geht es den Spielern selten darum, die schöne Insel kennen zu lernen oder sich kulinarisch ausgewogen zu ernähren. Höhepunkte der Kurzreisen sind zumeist die eingängigen Kneipen am Ballermann. Und nicht selten wird mehr Bier getrunken, als der Ernährungsplan vorsieht. Die Amateur-Kicker der Sportfreunde Dorfmerkingen machen da keinen Unterschied.
Und sie hatten ja auch einiges zu feiern: Meisterschaft in der Landesliga und Aufstieg in die Verbandsliga, Sensationssieg gegen die Stuttgarter Kickers im Finale des Württembergischen Verband-Pokals und Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals. Und dort auch noch Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig als ersten Gegner zugelost bekommen. Es gibt geringere Gründe für Fußballer, um das Ausklingen einer Saison in den Spelunken an der Playa de Palma zu begießen. Nur leider hat da hat die Abwehrkette nicht so gestanden, wie sie sollte.
Eher kleinlaut posteten die Sportfreunde am späten Sonntagabend, dass ihnen im Bierkönig der württembergische Pokal geklaut wurde. Und auch offiziell wurde bestätigt, dass das gute Stück verloren ging: „Es stimmt leider, ja. Er wurde der Mannschaft im Bierkönig geklaut“, sagte der 1. Vorsitzende Thomas Wieser am Montag der Deutschen Presseagentur. Noch nehmen die Kicker ihren Verlust offenbar auf die leichte Schulter: Derjenige, der den Pokal „ausgeliehen“ habe, brauche keine Anzeige zu befürchten. Hauptsache, der Pott kommt heil zurück. Dem Finder versprachen sie „Bier oder ähnliche Erfrischungsgetränke“. Auch Freikarten für das große Pokalspiel gegen Leipzig wurden in Aussicht gestellt. Dass man mit den „Blechdosen“ einen ehrlichen Dieb locken könne, bezweifelten prompt Facebook-Freunde der Sportfreunde.
Beim Württembergischen Fußballverband fand man die Aktion übrigens weniger lustig. Normalerweise bekommt der Sieger in den Monaten nach dem Pokalfinale eine Replika im Tausch gegen das zehn Kilogramm schwere Original: „Das ist ein Wanderpokal mit durchaus nennenswerten Herstellungskosten in Höhe von 15.000 Euro“, erklärte Verbandssprecher Heiner Baumeister: „Die müssen das Ding wieder beschaffen.“ Vielleicht findet sich der Pokal ja schon wieder, wenn sich alle Spieler ihre Reisetaschen mal nüchtern betrachten.