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Deutsche Islamisten in Syrien und Irak Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen durch Rückkehrer in Deutschland

Hunderte Kämpfer haben sich dem "Islamischen Staat" in Syrien und im Irak angeschlossen. Der Geheimdienst ist alarmiert: Wenn die Extremisten aus den Krisenregionen zurückkehren, könnten sie Anschläge in Deutschland verüben.
Präsident des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen: "Wir müssen einfach sehr, sehr wachsam sein"

Präsident des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen: "Wir müssen einfach sehr, sehr wachsam sein"

Foto: Tim Brakemeier/ dpa

Berlin - Es geht um Hunderte deutsche Dschihadisten in Syrien und im Irak: Der Verfassungsschutz hat auf die Gefahr von islamistischen Kämpfern bei ihrer Rückkehr nach Deutschland hingewiesen - und vor einer erhöhten Anschlagsgefahr gewarnt. Angesichts der Brutalisierung der Islamisten im Ausland sei anzunehmen, dass Anschläge in Deutschland begangen werden sollten, sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen am Sonntag dem Deutschlandfunk.

Zwar gebe es keine konkreten Hinweise auf mögliche Planungen. Jedoch seien mindestens 25 in Syrien oder dem Irak erprobte Kämpfer inzwischen bereits zurückgekehrt, so Maaßen weiter. Laut Verfassungsschutz waren allein 320 Dschihadisten nach Syrien aufgebrochen, um sich den radikalislamischen Kämpfern anzuschließen. "Wir müssen einfach sehr, sehr wachsam sein."

Der Geheimdienstchef bezieht sich in seinen Einschätzungen auch auf Erfahrungen aus der Vergangenheit: Bereits vor einigen Jahren seien deutsche Sympathisanten der islamistischen Kämpfer nach Afghanistan und Pakistan gereist - anschließend seien Anschläge in Deutschland vorbereitet worden. Jetzt seien deutlich mehr solcher Reisen gezählt worden, die Radikalisierung durch die Brutalität des "Islamischen Staats" (IS) noch größer, sagte Maaßen.

Im Kampf gegen islamistische Rückkehrer sei Deutschland besonders auf die Zusammenarbeit mit dem türkischen Geheimdienst angewiesen, unterstrich Maaßen. Denn viele deutsche Extremisten würden durch die Türkei reisen. Um sie zu stoppen, müsse deshalb die Kooperation mit dem türkischen Staat verstärkt werden.

daf