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HomePanoramaJustiz

Hinrichtung vollstreckt: Reyhaneh Jabbari im Iran gehängt


Trotz internationaler Proteste
Reyhaneh Jabbari im Iran gehängt

Von afp
Aktualisiert am 25.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Immer wieder wurde die Hinrichtung verschoben - jetzt ist Jabbari gehängt worden.Vergrößern des BildesImmer wieder wurde die Hinrichtung verschoben - jetzt ist Jabbari gehängt worden. (Quelle: dpa-bilder)
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Trotz internationaler Appelle ist im Iran die 26-jährige Innenarchitektin Reyhaneh Jabbari nach fünf Jahren in der Todeszelle gehängt worden. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna und beruft sich auf die Staatsanwaltschaft in Teheran. In einer Nachricht auf einer Facebookseite, auf der zur Rettung des Lebens der jungen Frau aufgerufen worden war, wurde die Hinrichtung bestätigt.

Die 26-Jährige war wegen Mordes an dem Geheimdienstmitarbeiter Mortesa Abdolali Sarbandi verurteilt worden. Dem UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, zufolge war die Frau von Sarbandi als Innenarchitektin engagiert worden. In seiner Wohnung soll er sie sexuell belästigt haben, woraufhin sie ihn in Selbstverteidigung erstochen habe.

Mann angeblich beim Beten erstochen

Jabbari schilderte den Tathergang so: Sie wollte im Juli 2007 für zwei männliche Kunden eine Wohnung im Norden Teheran neu dekorieren. Als sie dort ankam, wollte einer der Männer sie vergewaltigen. Sie wehrte sich und tötete den Mann mit einem Messer. Nach Angaben der Vereinten Nationen und internationaler Menschenrechtsgruppen kam Jabbaris Geständnis unter massivem Druck und Drohungen seitens der Anklage zustande.

Die Polizei stellte nach Aussage des Chefermittlers keine Spuren einer Vergewaltigung fest. Außerdem soll der Mann - angeblich beim Beten - von hinten erstochen worden sein. Es soll auch Zeugen geben, wonach die Frau wenige Tage vor der Tat das Messer gekauft haben soll. Im Gericht war zudem von einer "unmoralischen Beziehung" der damals 19-Jährigen mit ihrem späteren Opfer die Rede.

Viele Fragen bleiben offen: Am Tatort seien Kondome und Betäubungsmittel gefunden worden, wie der Spiegel schreibt. Laut der Deutschen Welle ist nach Angaben von Jabbaris Anwältin noch eine dritte Person während der Tat dabei gewesen. Die Polizei sei dieser Spur jedoch nicht nachgegangen.

Familie des Opfers lehnte Begnadigung ab

Die iranische Justiz wollte eine Hinrichtung verhindern, auch weil der Fall im Ausland für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Aber im Iran gilt bei Totschlag das sogenannte Ghessass-Gesetz, wonach die Familie des Opfers das Recht auf Vergeltung hat. Sie kann dann entweder auf die Hinrichtung bestehen oder den oder die Täter begnadigen. Die Familie des getöteten Mannes lehnte eine Begnadigung mehrfach ab.

Mehr als 250 Hinrichtungen dieses Jahr

Neben iranischen Schauspielern und anderen Prominenten gab es auch im Westen zahlreiche Stimmen, die eine Aussetzung der Todesstrafe für die junge Frau gefordert hatten. Die UNO hat bereits mehr als 250 Hinrichtungen im Iran in diesem Jahr gezählt.

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