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Startseite Design Agenturen Layflat – die Zukunft ist flach: Metapaper Tipps #3

Layflat – die Zukunft ist flach: Metapaper Tipps #3

Wie stellt man eigentlich Broschüren her, die vollkommen flach aufschlagen?
Von Auflage eins bis unendlich?

Herausforderung:

Ihr wollt eine Broschüre oder ein Buch produzieren, das vollkommen flach aufschlägt, und bei dem eine Schrift oder Bilder in der Buchmitte stehen, ohne Versatz und ohne dass Informationen im Bund verloren gehen?

Bei klassischen Bindeformen wie Rückstichheftung oder Klebebindung ergibt sich häufig, dass Informationen im Bund verschwinden und zwischen linker und rechter Buchseite ein Versatz entsteht.

Broschüren oder Bücher könnt ihr ohne Versatz und ohne Informationsverlust im Bund umsetzen, die vollkommen flach aufschlagen, und deren Seitenanzahl durch zwei statt durch vier teilbar ist.

Und so geht’s:

Im Prinzip müssen zwei Verfahren unterschieden werden. Zum einen die kleine Auflage bis circa 250 Exemplare, die digital gedruckt und im Anschluss semi-automatisch gebunden wird. Zum anderen die große Auflage, die sowohl im Digitaldruck wie auch im Offsetdruck produziert werden kann und im Anschluss automatisch verarbeitet wird.

Das Grundprinzip ist aber das Gleiche. Bei der kleinen Auflage wird ein Papier verwendet, welches auf der einen Seite mit einem Kleber vorbeschichtet ist. In Österreich und Deutschland gibt es zwei Materialien, ein Echt-Photo-Papier namens TOP PHOTO in 190 g/m2 und ein offenes Naturpapier namens TOP EXTRAROUGH in 150 g/m2. Beide sind mit einem Kleber vorbeschichtet. Und so geht’s:

  1. Die Druckerei bedruckt das Papier auf der nicht mit dem Kleber beschichteten Seite.
  2. Der Druckbogen wird mit der bedruckten Seite nach innen gefalzt. Der Kleber zeigt entsprechend nach außen.
  3. Es werden so viele gefalzte Bogen zusammengetragen bis der Buchblock fertig ist.
  4. Jetzt wird der Buchblock unter Druck zum Beispiel in einer Buchpresse verpresst. Der Druck muss mindestens acht Tonnen pro Quadratmeter betragen, andernfalls löst sich der Kleber wieder.
  5. Wollt Ihr ein Hardcover-Buch produzieren, wird der Buchblock erst auf das Endformat geschnitten und dann in das Hardcover, die Buchdecke eingeklebt.
  6. Wollt Ihr ein Softcover mit dem gleichen Papier im Umschlag wie im Inhalt produzieren, wird ein weiterer Druckbogen mit dem Kleber nach innen um den Buchblock gelegt. Der Buchblock wird nun mit dem umgelegten Bogen unter Druck verpresst und im Anschluss auf Endformat geschnitten.
  7.  Fertig!

Die Pioniere der Layflat-Bindung in Kleinstauflage in Deutschland sind übrigens: Albert Bauer Print (Hamburg), Magentur (Berlin), Limego (Gelsenkirchen), Margreff (Essen), Dialogistiker (Frankfurt), Nino (Pfalz), Elanders (Stuttgart), Chr. Döring (München) und Eberl (Allgäu).

Bei großen Auflagen bietet sich ein maschinelles Verfahren an, bei dem das Papier ebenfalls erst einseitig im Digital- oder Offsetdruck bedruckt wird, dann auf der unbedruckten Seite mit einem Kleber beschichtet, und anschließend maschinell gefalzt und verpresst wird. Der Beschnitt erfolgt im Anschluss. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass jedes Papier verarbeitet werden kann. Ihr solltet aber darauf achten, dass das Papier im Falz nicht bricht. Pionier des automatischen Layflat-Verfahren ist die Druckerei Nino in der Pfalz.

Zu beachten ist, dass zum Aufbringen des Klebers bei beiden Verfahren eine gewisse Papier-Stabilität notwendig ist. Papiere unter 120 g/m2 zu verarbeiten, ist nicht zu empfehlen. Da das Papier miteinander verklebt wird, ergibt sich die doppelte Seitenstärke. Nimmt man zum Beispiel das TOP EXTRAROUGH White in 150 g/m ergibt sich eine Seitenstärke von 300 g/m2.

Layflat-Broschüren und -Bücher eignen sich für Projekte, bei denen wichtige Informationen in der Mitte stehen, zum Beispiel für Fotobücher, Immobilien-Exposés, architektonische Sujets, Illustrationen oder seitenübergreifende Typografie.

Print lebt!

Euer Axel

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