GEA| NSU-Ausschuss beschäftigt sich mit V-Frau


Der NSU-Untersuchungsausschuss beschäftigt sich am Montag mit einer möglichen Ausspähung des schwer verletzten Kollegen der 2007 ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter. Dabei geht es auch um die Arbeit des Verfassungsschutzes.

Die Polizistin Kiesewetter starb noch am Tatort. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv

Die Polizistin Kiesewetter starb noch am Tatort. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv
Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Wolfgang Drexler (SPD) soll die Behauptung überprüft werden, eine V-Frau mit Decknamen »Krokus« habe kurz nach dem Kiesewetter-Mord bei einer befreundeten rechtsgerichteten Friseurin erfahren, dass eine Krankenschwester den Aufenthalt des verwundeten Beamten ausgekundschaftet habe. Die vermeintliche V-Frau selbst hatte in einer polizeilichen Vernehmung ihre Funktion für den Verfassungsschutz bestritten und von einem völlig unverfänglichen Gespräch bei einem Friseurbesuch berichtet.

Dagegen hatte der damalige Lebenspartner der Frau in einer Mail an das Innenministerium in Stuttgart behauptet, »Krokus« habe über Verbindungen des rechtsextremistischen Spektrums zum Heilbronner Mordfall, der dem NSU zugerechnet wird, berichtet. Eine Krankenschwester am Krankenhaus Ludwigsburg, in dem der verletzte Polizist zeitweise behandelt wurde, habe demnach Informationen für rechtsgerichtete Kreise gesammelt.