Die Persönlichkeit als Kern digitaler Führung

VON BARBARA LIEBERMEISTER

Während die Digitalisierung und mit ihr die zu bewältigenden Datenmengen täglich zunehmen, steigen parallel die Anforderungen an moderne Führungskräfte. Moderne Unternehmen das wirkliche Potenzial ihres Unternehmens bereits erkannt: Die Persönlichkeiten aller ihrer Mitarbeiter.

Ist Digitalisierung mit Vereinheitlichung gleichzusetzen?

Zeit ist ein immer wichtigerer Umsatzfaktor und Teams bilden Netzwerke über die Unternehmensgrenzen hinaus. Selbst flache Hierarchien weichen der Vernetzung. Umso deutlicher stellt sich die Frage: Wo sollten moderne Führungskräfte ansetzen, um Vertrauen herzustellen und Teams zu motivieren – insbesondere, wenn sie ihre Mitarbeiter zunehmend auf virtuell bzw. auf Distanz führen?

Folgt man den Studien der Universität Leipzig zu diesen Fragen ist die Antwort klar: Bei der persönlichen Kommunikation, denn die menschliche Persönlichkeit wehrt sich gegen die Vereinheitlichung der Digitalisierung. Fast 80% der Führungskräfte in Deutschland erachten denn auch die Verbesserung der internen (unternehmensgebundenen) und externen Kommunikation (B2B und B2C) als eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre.

Für die Kommunikation heißt dies jedoch nicht weitere E-Mails, sondern die Wertschätzung der Persönlichkeit jedes Einzelnen. Das erfordert in der Regel auch eine persönliche Kommunikation  – von Angesicht zu Angesicht auf Augenhöhe. Denn so lassen sich die wichtigsten Bedürfnisse verlässlicher MitarbeiterInnen und Unternehmenspartner am Besten herausfinden. Zu ihnen zählen das persönlich erwünschte Maß an Selbstbestimmung, Freude an der Arbeit sowie persönlicher Kontakt und die Würdigung der Einzigartigkeit jedes Menschen. In der Anerkennung und Berücksichtigung dieser Wünsche liegt das Potenzial der Menschheit und der langfristige USP zukunftsorientierter, nachhaltiger Unternehmen.

Was erfordert Führung morgen? Welche Kompetenzen brauchen Führungskräfte künftig?

Die Studie „Alpha Intelligence“ des IFIDZ zeigt, dass in den Chefetagen der deutschen Unternehmen angekommen ist, wie sich Führung im digitalen Zeitalter wandeln muss. Das neue Credo ist das alte und heißt: Der Mensch steht im Mittelpunkt.

Neben der zu überbrückenden Diskrepanz in der Führungskultur älterer und jüngerer Führungskräfte, sind hohe Sozialkompetenz und Empathie gefragt. Diese Eigenschaften sind, ergänzt mit Zuverlässigkeit, Authentizität und Kommunikationsstärke, die besten Voraussetzungen, verschiedene Generationen und Individuen miteinander zu verbinden und ihr Vertrauen zu gewinnen.

Mit diesen Eigenschaften können Potenziale ausgeschöpft und Mitarbeiter motiviert werden. Auf der Grundlage von gegenseitigem Vertrauen bekommen dann auch Führungskräfte das nötige Feedback, das sie für ihre persönliche Weiterentwicklung und die ihrer Beziehungen brauchen.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Die Wege zur modernen Führungskraft sind so facettenreich wie jeder Mensch, der mit dem Gefühl der Wertschätzung die Ziele des Unternehmens mit all seiner Kreativität unterstützt. Egal, ob als Führungskraft oder Mitarbeiter und den zuweilen unschönen Aspekten der Digitalisierung zum Trotz: Kein Computer der Welt wird dies in dieser Einzigartigkeit wie Menschen leisten können.

Ergänzung April 2022: Neue Studie Führung und Zusammenarbeit erschienen

Anfang April ist die neue Studie „Alpha Collaboration – Führung im Umbruch; Perspektiven für die Zusammenarbeit der Zukunft“ des IFIDZ erschienen. Für sie wurden 482 Führungskräfte in der DACH-Region online und 51 in vertiefenden Interviews persönlich befragt. Diese Studie, die auf der Alpha Intelligence Studie aufbaut, zeigt u.a.: Außer dem Thema virtuelle Führung bzw. Führung auf Distanz gewinnt in den Unternehmen das Thema laterale Führung, also Führung ohne Weisungsbefugnis, stark an Bedeutung. Nähere Infos hier.

 

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Möchten Sie Ihre Führungsmannschaft

  • für das Thema Führung & Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter oder
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