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Petra Schwienbacher
Veröffentlicht
am 10.04.2014
LeuteSüdtiroler Band im Porträt

Auf dem Weg nach oben

Veröffentlicht
am 10.04.2014
Mainfelt steht für ehrliche, handgemachte Musik. Jetzt packt die Folk-Country-Band die Koffer und will den internationalen Durchbruch schaffen.
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v.l.n.r.: Kevin Prantl, Manuel Tumler, Patrick Strobl, Willy Theil, Veit Rinner und Stephanie Blaas

„Ich singe immer und überall“, sagt Bandleader Patrick Strobl. „Auch unter der Dusche.“ Er lacht. Singen habe eine therapeutische Wirkung auf ihn. Ich treffe mich mit ihm, Willy Theil (Drums, Percussion, Accordion) und Veit Rinner (Bass, Vocal) im Fakie-Shop in Schlanders. Hier arbeitet der Manager der sechs. Wir setzen uns an den Tresen der kleinen Bar.
Mainfelt ist eine Folk-Country-Band aus dem Vinschgau. „Wir machen ehrliche, handgemachte Musik“, erklären die drei Jungs. Alle Mitglieder, zu denen auch Kevin Prantl (Banjo, E-Guitar, Vocal), Stefanie Blaas (Vocal) und Manuel Tumler (Trumpet) gehören, arbeiten gemeinsam an einem Ziel: dem großen Durchbruch. Strobl erzählt, warum er Musiker mit Leib und Seele ist und wie ihm die Ideen zu seinen Liedern kommen. „Ich singe über alles, was mich bewegt, über Schicksale und Emotionen“, so der 28-Jährige. Inspiriert werde er dabei von der Musik, zu welcher ihm dann meist die Texte einfallen. „Das Leben schreibt die Lieder“, sagt er und fasst sich an den Bart. Musik ist für den Schlanderser ein Ventil sich auszudrücken.

Geheimnisvolles neues Konzept

Es ist kurz vor einem ihrer Auftritte. Patrick Strobl ist aufgeregt. Auch die anderen sind nervös. Jeder hat für sich ein Ritual entwickelt, um das Lampenfieber zu senken. Sieht man dabei in die Runde, entdeckt man Veit Rinner meist abseits der Gruppe. „Ich brauche vor einem Auftritt meine fünf Minuten für mich alleine“, sagt der 28-Jährige und atmet tief durch. Willy Theil isst noch etwas, wie immer, wenn er nervös ist. Strobl macht Quigong-Übungen, eine Meditationstechnik aus Japan. „Die Übungen bringen mich runter und ich kann mich nur auf den Auftritt konzentrieren“, verrät der sonst so gelassene Sänger. Ihren bisher größten Auftritt hatte die Band letztes Jahr auf dem „Life is beautiful“-Konzert in Las Vegas. Dort standen sie mit Bands wie „The Killers“, „Alabama Shakes“ und „Kings of Leon“ auf der Bühne. Strobl, der öfter in Las Vegas war, lernte bei einem seiner Besuche den Veranstalter des Konzerts kennen und ergatterte so den großen Auftritt.

Mainfelt spielte bisher vor allem in Pubs, Bars und auf Open Airs. Mit ihrem neuen Konzept „Living Room“ werden sie allerdings nicht mehr überall auftreten. Sie werden die Locations überlegter auswählen, da sie viel Platz brauchen: „Die Bühne wird zum Wohnzimmer“, erklärt Theil. Das kurze Video„Living Room“gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie ein Konzert zukünftig aussehen wird, viel zeigt es aber nicht. Auch heute wollen sie nicht zu viel verraten. Eines sei aber gesagt: „Es ist etwas ganz Neues, was wir auf die Beine gestellt haben. So etwas gibt es in dieser Form noch nicht“, so Strobl. Es sei ein Projekt, das aus der Reihe tanzt. Ob auch sie tanzen würden? „Wir nicht“, antwortet der Sänger und lacht. Die Bühne ist in Zukunft ihr Wohnzimmer, und so wird sie auch aussehen. Das Konzept soll zum neuen Markenzeichen werden. Für die Zuschauer soll sich das Konzert anfühlen wie Heimkommen. „Sie sollen sich fallen lassen und den Alltagsstress vergessen.“ Mehr ist den dreien nicht zu entlocken.

Arbeit am Erfolg

„Meine Leidenschaft für die Musik habe ich schon früh entdeckt“, so Strobl, der bereits in der Volksschule gesungen hat. Zusammen mit Veit Rinner und Kevin Prantl gründete er 2011 die Band. Später kam Sängerin Stephanie Blaas dazu. Pro Jahr haben sie mit Mainfelt – übrigens ein altgermanischer Nachname – rund 50 Auftritte. Stehen sie auf der Bühne, fliegen schon mal skurrile Dinge auf sie zu. „Dass schon mal Unterwäsche auf die Bühne geflogen kam, muss ich leider verneinen“, sagt Rinner und lacht. Dafür aber Papiertaschentücher und Pflaster. Nachdem sich Strobl bei einem Auftritt an seiner neuen Gitarre die Finger blutig geschlagen hatte, gab es einen Zwischenruf vonseiten der Band und schon kamen sie scharenweise angeflogen, erzählen die drei Jungs.
Ihre erste CD haben sie bei einem befreundeten Tonstudio-Inhaber aufgenommen. Gerade arbeiten sie an der Produktion ihrer neuen CD und proben zusammen, sooft sie Zeit finden. „Ich bin recht kommunikativ und komme viel herum“, so Strobl. „Dabei habe ich auch den Plattenproduzenten aus Berlin kennengelernt“. Die Produktion in dem Studio „little big beat“ in Liechtenstein sei auf höchstem Niveau, verraten sie. Sie freuen sich schon auf die Fertigstellung, auch weil jeder zusätzliche Tag Mehrkosten bedeutet, die bis in den sechsstelligen Bereich gehen können.

Von der Passion zum Beruf

Im Sommer startet Mainfelt die große Europatour. Die Ziele stehen noch nicht fest, aber der Manager und Freund der Band ist sich sicher: „Alle großen Städte werden angesteuert.“ Mainfelt freut sich darauf. Jeder der Gruppe liebt das Reisen und alle leben sie gerne aus dem Koffer. „Man ist jeden Tag woanders, das ist ein eigenes Lebensgefühl“, sagt Strobl und lächelt. Er scheint glücklich beim Gedanken an die anstehende Reise, was die Gerüchte rund um eine mögliche Auswanderung verstärkt. Bei einer Zigarette klären die drei auf: „Es stimmt, wir gehen von Südtirol weg“, sagt Strobl. Zeitlich werde sich das Ganze allerdings etwas verschieben und ob es in die USA geht oder ob sie ein anderes Ziel anpeilen, stehe ebenfalls noch in den Sternen. „Wir werden aber die Prärie verlassen und in ein urbaneres Gebiet gehen“, erklärt Rinner. „Das hast du aber schön gesagt“, antwortet der Sänger und wieder lachen die drei Musiker. Sie wirken auf mich, als seien sie auf dem Boden geblieben, wie drei Jungs von nebenan, obwohl sie bisher schon einige Erfolge feierten. 2010 gewannen sie den Rocknet Live Award und sie hatten bereits Auftritte in ganz Südtirol, der Schweiz, in Österreich und Deutschland, aber auch in New York und Dublin.

Und sie haben noch Großes vor. Die Jungs von Mainfelt erhoffen sich Erfolg mit ihrer Musik, den baldigen, großen Durchbruch und die Eroberung des deutschsprachigen Raumes. „Es geht uns nicht ums Geld oder ums Berühmtsein. Wir möchten von unserer Passion leben können und uns immer gut verstehen“, sagt der Liedermacher.
Abschließend möchten die drei Bandmitglieder noch eines los werden: „Kommt zu unseren Konzerten.“ Diese finden am 12. April im Stadttheater von Meran und am 15. April in Schlanders statt und werden die vorerst letzten Auftritte in Südtirol sein. Außerdem spielen Mainfelt das erste Mal in neuer Besetzung. „Ich bin sicher wieder aufgeregt, die Anspannung wird noch größer sein“, gibt Strobl zu. „Es wid die Premiere für unser neues Konzept“, so Theil. Man darf also gespannt sein. Auch Mainfelt selbst ist gespannt: vor allem auf das Feedback der Leute.

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