Berlin: Imame mit dem Segen des Senats


Geistlicher Beistand. Im Berliner Islamforum hat der Senat das geplante Zentrum bereits vorgestellt und erfahren, dass Verbände und Gemeinden Interesse an „Berliner“ Seelsorgern… – Foto: picture alliance / dpa
Jetzt sollen auch Berliner Universitäten islamische Seelsorger ausbilden. Wie schwierig die Gründung eines Instituts für islamische Theologie werden könnte, zeigen Erfahrungen anderer Bundesländer.


Von Claudia Keller|DER TAGESSPIEGEL

Sie suchen neue Zugänge zum Koran, erproben feministische Perspektiven, erforschen vergessene Auslegungen der heiligen Schriften. Bei alldem sind die gut 1500 Studenten der islamischen Theologie in Deutschland Pioniere. Erst seit gut drei Jahren reifen an den Universitäten Münster/Osnabrück, Frankfurt/Gießen, Tübingen, Erlangen-Nürnberg, Hamburg und Paderborn Islamgelehrte heran, die Muslime in Deutschland begleiten sollen: als Religionslehrer in den Schulen, als Imame und Seelsorger in Moscheen und Krankenhäusern, in Jugend- und Seniorenzentren.

Auch der Berliner Senat will das Fach in der Berliner Hochschullandschaft etablieren. Obwohl es hier keinen regulären Religionsunterricht gibt, wachse der Bedarf an qualifizierten muslimischen Religionslehrern, Seelsorgern und wissenschaftlichem Nachwuchs, sagt der Berliner Staatssekretär für Wissenschaft, Steffen Krach. Das geplante Zentrum soll mit drei bis vier Professoren für die unterschiedlichen Ausbildungsprofile beginnen, womöglich bereits zum Wintersemester 2017/18.

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