Syrien: Kurden wollen Korridor schließen


(Halbwegs) aktueller Frontverlauf in Nordsyrien.Grau: IS. Gelbgrün: Kurden. Apricot: Regierung. Karte: Wikimedia Commons. Lizenz: CC0 1.0
Im Norden Syriens haben kurdische YPG-Milizen die 6.000-Einwohner Ortschaft Mabrouka erobert, die zwischen ihrem mit dem irakischen Kurdengebiet verbundenen Kanton Cizîrê und der Stadt Tall Abyad liegt, die die Kurden nach eigenen Angaben als nächstes Ziel angepeilt haben.


Von Peter Mühlbauer|TELEPOLIS

Erobern sie auch diese Stadt und deren Umgebung, dann hätten sie nicht nur einen Nachschubkorridor zum Kanton Kobanê geschaffen – sie hätten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) auch die Kontrolle über einen Grenzabschnitt zur Türkei entrissen, über den viele ausländische Kämpfer und Bräute in das Kalifat einreisten. Allerdings würde die Terrorgruppe auch nach dem Verlust von Tall Abyad noch einen Gebietsabschnitt mit der Stadt Dscharabulus kontrolliere, den die Kurden ebenfalls besetzen müssten, um den IS ganz vom Nachschub über die Nordgrenze abzuschneiden.

Mabrouka ist keine kurdische, sondern eine arabische Ortschaft. Über Vertreibungen wurde bislang trotzdem nichts bekannt – was nicht zwangsläufig heißen muss, dass sie nicht stattfanden.

Südöstlich von Mabrouka eroberte die YPG zusammen mit der Christenmiliz Mawtbo Fulhoyo Suryoyo (MFS) in der letzten Woche den Berg Kizwan (arabisch: Abdel Aziz) und mehrere assyrische Dörfer im Gebiet Alya zurück, aus denen der IS zahlreiche Christen verschleppte, als er sie im Februar besetzte.

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