Ganz bitter: Der frühere Kieler Innenminister Andreas Breitner (SPD) hat seinen ausgefüllten Briefwahl-Zettel bei Facebook gepostet. Damit ist seine Stimme ungültig.
Es läuft nicht besonders gut für Schleswig-Holsteins SPD an diesem Wahlwochenende. Der Trend bei den Meinungsumfragen zeigt nach unten, die Mehrheit für die von den Sozialdemokraten geführte Küstenkoalition mit Grünen und SSW wackelt. Und jetzt ist auch noch eine sicher geglaubte Stimme futsch. Die des früheren Innenministers Andreas Breitner. Er postete ein Foto seines ausgefüllten Briefwahlzettel, Erst- und Zweitstimme für die SPD, bei Facebook – und machte sie damit ungültig.
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Breitners Pech: Landeswahlleiter Tilo von Rügen bekam das als Wahltipp für Breitners Facebook-Freunde gedachte Outing mit und schritt ein. Er werde den Stimmzettel des 2014 aus persönlichen Gründen zurückgetretenen früheren Kieler Innenministers nicht anerkennen, teilte von Rügen mit.
Wer gegen die Geheimhaltung der Wahl verstoße, dessen Stimmabgabe könne nicht einbezogen werden, erklärte der Behördenleiter nach Angaben des „Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags“. Bei der Briefwahl wie auch in einem normalen Wahllokal sei sicherzustellen, dass niemand Kenntnis davon bekommen dürfe, an welcher Stelle ein Wähler sein Kreuz gesetzt habe.
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Breitner selbst, der noch am Freitag an einem Rendsburger SPD-Infostand Werbung für seine Partei gemacht hatte, zeigte sich bei Facebook zerknirscht, aber einsichtig. Er habe mit seinem Posting eigentlich nur zum Wählengehen auffordern wollen und dabei einen Fehler gemacht. „Gedankenlos von mir. Bin wohl doch schon zu lange aus dem Geschäft.“
In Schleswig-Holstein wird an diesem Sonntag gewählt. Die SPD ist in den jüngsten Umfragen hinter die Union zurückgefallen. Die Stimme von Andreas Breitner kann ihr bei der geplanten Aufholjagd nicht mehr helfen.