Hans-Weiß-Jugendpreis geht an Streitschlichter

4.8.2017, 13:36 Uhr
Hans-Weiß-Jugendpreis geht an Streitschlichter

© Foto: Robert Unterburger

Mit dem Preis erinnern die Sozialdemokraten an den 2009 verstorbenen Rother Altbürgermeister Hans Weiß. Eine selbstbewusste Jugend, die offen für andere ist, war Weiß immer ein starkes Anliegen. Im zweijährigen Rhythmus verleiht die SPD im Landkreis Roth den "Hans-Weiß-Jugendpreis". Er ist mit 300 Euro dotiert, hat eine Altershöchstgrenze von 21 Jahren bei den Bewerbern und ist mit der Verleihung einer "Stark"-Skulptur verbunden, die der Staufer Stahlkünstler Thomas Volkmar Held jeweils neu anfertigt. Ob im Natur- und Umweltschutz, in der Schule, im Sport, in Kultur und Kunst, in der Kirche oder in der Verständigung zwischen den Menschen — das Spektrum der möglichen Preisträger ist sehr breit.

"Wir sind sehr froh, dass aus vielen Landkreisgemeinden Bewerbungen kamen", freute sich der SPD-Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt. Er folgerte darauf: "Der Preis ist eine echte Institution im Landkreis geworden." Im Gegensatz zu einem bekannten Ausspruch von Sokrates, der keine hohe Meinung von der Jugend hatte, hätten die Jugendlichen gezeigt, dass sie sehr wohl "zu etwas zu gebrauchen sind" und sich für andere einsetzen.

Christine Rodarius, die Sprecherin der SPD-Fraktion im Kreistag, hob hervor, dass Hans Weiß schon als Lehrer die Jugend gefördert habe. Tugenden wie Fairness, Mut und Toleranz hätten bei ihm ganz oben gestanden.

"Hans Weiß war ein Lehrer aus Leidenschaft", unterstrich auch Landrat Herbert Eckstein, er sei aber auch ein glänzender Unterhalter, Schlosshofspieler und ein hervorragender Sänger gewesen. 25 Jahre lang habe er dem Kreistag angehört und "gewaltige Spuren hinterlassen".

Im Folgenden wurden alle Bewerber vorgestellt. Ein Laudator oder eine Laudatorin würdigte jeweils die Verdienste. Damit die Sache spannend blieb, verkündete man erst am Schluss den Sieger. Jede Gruppe erhielt einen Preis und eine Urkunde.

Georgensmünds Bürgermeister Ben Schwarz stellte die Jugendfußballer und Umwelttruppe "Die Kinder" des TSV Georgensgmünd vor. Petra Beringer hielt eine Laudatio auf die Hilpoltsteiner "Burgfest-Trommler-Kids". Stephen Gruhl würdigte die Verdienste von Cornelia Tröger und Johanna Mittenentzwei von der TSG 08 Roth. Marcel Schneider lobte die Aktivitäten der Jugendgruppe "Rother Tatzen" im Rother Tierheim. Sven Ehrhardt hielt eine Laudatio auf die Stadtjugendkapelle Roth, die schon 2011 zu den Preisträgern gehörte. Winfried Pflegel erklärte, warum er "Die Streitschlichter" der Grundschule Gartenstraße Roth für preiswürdig hält. Noch einmal Marcel Schneider begründete, warum Miguel Lang vom SV Rednitzhembach den Preis verdient habe. Ulrike Brunner lobte das Engagement von Sinja Braun und Franziska Fiegl von der Jugend der Solidarität Roth. Gewürdigt wurden auch Andreas und Oliver Nosovsky vom TV Hilpoltstein, die allerdings wegen eines Wettkampfs nicht anwesend sein konnten.

Nach der Vorstellung hatte der Stahlbildhauer Tevauha Gelegenheit, seine Skulptur "Stark" kurz vorzustellen. " Dann wurde das Geheimnis gelüftet: Der "Hans-Weiß-Jugendpreis" 2017 geht an "Die Streitschlichter"! Hierbei handelt es sich um Kinder unterschiedlichen Alters bis etwa elf Jahren. "Die Streitschlichter lernen das soziale Verständnis und den Aufbau des Miteinander-Lebens", erklärte Mediator Winfried Pflegel. "Die Kinder haben in der dritten Klasse pro Woche eine Stunde zusätzlich, in der sie zum Streitschlichter ausgebildet werden", erklärte der Förderlehrer.

Mit Begeisterung

Auch Monika Weiß, die Witwe von Hans Weiß, gab einige Erläuterungen, warum die Jury "Die Streitschlichter" als Preisträger ausgesucht hatte. "Man hat mir in der Schule drei Streitschlichter präsentiert", berichtete sie. "Man hat mir erzählt, mit welcher Begeisterung sie ihren Dienst freiwillig tun. Da hat mein Herz höher geschlagen."

Der Jury gehörten an: Monika Weiß, Landrat Herbert Eckstein, Roths Altbürgermeister Richard Erdmann, Christine Rodarius von der SPD-Kreistagsfraktion, SPD-Kreisvorsitzender Sven Ehrhardt sowie ein Vertreter des Kreisjugendrings beziehungsweise des Stadtjugendbüros Roth.

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