Der selbstfahrende Minibus fährt mithilfe von Sensoren, Kameras und GPS durch die Dombögen in Salzburg.

Foto: APA/Barbara Gindl

15 Personen passen in den selbstfahrenden Kleinbus, der künftig etwa Zubringerfahrten für den öffentlichen Verkehr erledigen könnte.

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Bis zu 45 Stundenkilometer könnte der Minibus fahren, in der Praxis fährt er meist nicht mehr als 30.

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Salzburg – Fast lautlos fährt der Elektrobus durch die Dombögen in der Salzburger Altstadt. Ohne Fahrer bewegt er sich mithilfe von Sensoren, GPS, Kameras und einprogrammierter Strecke vom Domplatz bis zum Festspielhaus. Die Geschwindigkeit schwankt zwischen Schritttempo und acht Stundenkilometern. 15 Personen passen in den selbstfahrenden Kleinbus, der künftig etwa Zubringerfahrten für den öffentlichen Verkehr erledigen könnte.

Der selbstfahrende Bus wurde im Rahmen der Salzburger Verkehrstage am Mittwoch erstmals in Österreich präsentiert. Das Forschungsinstitut Salzburg Research hat sich um die Testgenehmigung für selbstfahrende Fahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr beworben und möchte Salzburg zur Testregion machen. Dabei soll erprobt werden, ob selbstfahrende Fahrzeuge den öffentlichen Verkehr attraktiver machen. Eingesetzt werden sollen sie vor allem auf der "letzten Meile" – der Strecke zwischen Wohnort und der nächsten Bushaltestelle.

Störfaktor Fußgänger

"Man sieht, automatisiertes Fahren funktioniert", lobte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) die Testfahrt. "Wir haben gar nicht bemerkt, dass kein Fahrer an Bord ist", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Im Praxistest zeigt sich, dass besonders Fußgänger die reibungslose Fahrt des Minibusses stören. Bei jedem Hindernis hält er an, was zu einer Stop-and-go-Fahrt auf der 250 Meter langen Teststrecke führt.

Bis zu 45 Stundenkilometer könnte der Minibus fahren, in der Praxis fährt er meist nicht mehr als 30. Er ist 1,8 Tonnen schwer, 4,8 Meter lang, 2,05 Meter breit und kann mit einer Akkuladung bis zu 13 Stunden fahren. 250.000 Euro kostet das Gefährt des französischen Herstellers Navya Tech. Bisher war der Minibus Navya Arma in Sion in der Schweiz, im australischen Perth und in Doha, der Hauptstadt von Katar, im Einsatz. (Stefanie Ruep, 19.10.2016)