Debian-Unterbau: Aus Ubuntu Privacy Remix wird Discreete-Linux
Ein Offline-Linux für Menschen mit ganz speziellen Sicherheitsbedürfnissen. Das will Discreete-Linux sein, der Nachfolger des Ubuntu Privacy Remix. Wir haben mit den Machern gesprochen.
Die erste Betaversion von Discreete-Linux steht zum Download bereit. Das System ist der Nachfolger des nicht mehr weiter gepflegten Ubuntu Privacy Remix. Wir haben mit den Machern des Linux-Derivats über deren Ziele gesprochen und schildern die wichtigsten Funktionen des Betriebssystems.
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Discreete-Linux setzt zur Sicherung der Nutzerdaten auf radikale Mittel. Auf eine Internetverbindung wird komplett verzichtet, dafür gibt es verschlüsselte Container auf dem Live-USB-Stick. Hauptziel des Projektes, so Mark Zorko aus dem Discreete-Team, sei es, eine Umgebung zu schaffen, die ein sicheres Bearbeiten von Dokumenten für Whistleblower, Dissidenten und andere Menschen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen ermöglicht. Das System wird auf einen USB-Stick kopiert und hinterlässt ähnlich wie andere Live-Betriebssysteme keine Spuren auf dem Rechner der Nutzer.
Die Motivation zum Wechsel auf Debian als Grundlage beschreibt Zorko wie folgt: "Wir fühlen uns der Philosophie von freier Software eng verbunden. Der wichtigste Grund für die Entscheidung war, dass Debian die Idee freier Software beispielhaft umsetzt, im Gegensatz zum immer mehr kommerzialisierten Ubuntu." Außerdem würde Ubuntu Sicherheitsaktualisierungen auch bei LTS-Versionen nur für den Main-Zweig bereitstellen, aber nicht für das Universe-Repository.
Internetfreie Zone
Die komplett internetfreie Zone ist nach Angaben von Zorko nötig, weil Angreifer wie die NSA mit verschiedenen Programmen versuchen, massenhaft automatisierte Trojanerinstallationen auszubringen. Den Nutzen einer isolierten, sicheren Umgebung sieht das Team nicht nur darin, dass das System für bestimmte Office-Arbeiten genutzt wird, vielmehr könnte auch die Verwaltung wichtiger Schlüssel und die Ausgabe von Signaturen auf einem solchen System erfolgen. Die benötigten Dateien können dann auf einem USB-Stick exportiert und weitergegeben werden.
Will der Nutzer Dateien speichern, erfolgt dies in sogenannten Cryptoboxen. Diese können bei der Einrichtung des Systems auf dem restlichen verfügbaren Speicher des USB-Sticks oder auf anderen Datenträgern angelegt werden. Die Cryptoboxen setzen zur Verschlüsselung wahlweise auf LUKS- oder Veracrypt-Container und sollen es Nutzern möglichst einfach machen, die eigenen Daten vor fremdem Zugriff zu schützen. Die Cryptoboxen können nach Angabe des Teams nur mit Discreete-Linux-Systemen geöffnet werden. Veracrypt ist der inoffizielle Nachfolger von Truecrypt.
Wer Dateien mit anderen Nutzern austauschen will, kann dies mit einem gewöhnliche USB-Stick tun. Um den sicheren Datenaustauch zu vereinfachen, hat das Team ein eigenes Frontend entwickelt, das die Verschlüsselung von Daten mittels Gnupg vereinfachen soll.
Manipulationen durch Festplatten-Firmware soll ausgeschlossen werden |
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Ah ok... ich sehe jetzt, dass es um einiges sicherer ist. Alleine der Punkt, dass über...
Definitiv! Vielfalt ist eine der Stärken der OSS/Linux-Gemeinde. Aber je nach...