Wegweiser

Sonntag, 9. April 2017

Buchtipp: Michaela Harich - LEA

"Lea" von Michaela Harich
Na? Woran denkt ihr, wenn ihr das Stichwort "Stuttgart 21" hört? Bestimmt nicht an das, worauf ich hinauswill. Denn nach der Lektüre des Buches, das ich heute empfehlen möchte, kann ich nicht mehr an Bahnhöfe, Wutbürger und fragwürdige Protestaktionen denken. Obwohl ...

Okay. Stuttgart ist der Schauplatz. Der Bahnhof ist eine der Locations, an denen die Geschichte spielt. Und Wutbürger? So könnte man die beißwütigen Infizierten, gegen die sich Titelheldin Lea zur Wehr setzen muss, auch nennen. Das Ganze findet im Jahr 2021 statt. In diesem Jahr geht es mit der Landeshauptstadt Baden-Württembergs steil bergab. Eine Art Zombievirus ist ausgebrochen und hat aus den Bewohnern fleischfressende Untote gemacht. Die Stadt wurde vollständig abgeriegelt, um die Seuche daran zu hindern, auch den Rest Deutschlands zu befallen. Lea ist eine der letzten Überlebenden. Sie will ihre Heimat nicht verlassen und hat sich stattdessen hinter einer Reihe raffinierter Zombiefallen in der Staatsgalerie verschanzt. Dort harrt sie aus, kämpft um ihr Überleben und das ihres einzigen Mitmenschen Andreas.

Der Leser wird mitten hineingeschleudert in diese kaputte Szenerie, erlebt, mit welchen äußeren, aber vor allem inneren Dämonen Lea zu kämpfen hat. Denn allmählich ahnt sie, dass sie anders ist als die anderen Überlebenden. Etwas stimmt nicht mit ihr, und sie muss herausfinden, was das ist, wenn sie weiter überleben will. Das ist rasant und spannend und lässt weder Lea noch dem Leser viel Raum zum Luftholen.

Bacon-Pflanze? Bitte was?
"Lea" ist ein Kurzroman mit knapp 130 Taschenbuchseiten und zugleich der Auftakt einer Reihe. Die weiteren Teile heißen ebenfalls wie ihre jeweiligen Protagonistinnen: "Sonja", "Isabelle" und "Jennie". In allen Büchern wird die Geschichte der Stuttgarter Zombieseuche weiter ausgeschmückt, erfährt man mehr und mehr Details über die Hintergründe, die Ursache und wer schuld an dem ganzen Schlamassel ist.

Ich kenne die Autorin Michaela Harich persönlich und schätze ihren Humor und ihren Hang zum Sarkasmus. Umso schöner ist es, ebenjene Wesenszüge in ihrer Geschichte und den Figuren zu entdecken. Lea ist wie ein dystopisches Alter ego seiner Schöpferin. Ich bin gespannt, ob sich diese Merkmale auch in den Folgebänden verstecken. Ich werde sie mir mit Sicherheit noch holen, denn eine Frage wurde im Auftaktband um Lea noch nicht beantwortet: Was hat es mit dieser verdammten Bacon-Pflanze auf sich???

Also, liebe Freunde der Zombies und Dystopien, ran an Stuttgart 21. Kurzweilig, knackig und spannend - so muss eine gute Zombiegeschichte sein.

Mit Michaela bei Skoutz (Foto: Peter T. Röder)
"Stuttgart 21 - Lea" ist im Papierverzierer Verlag erschienen und als E-Book und Taschenbuch erhältlich.

1 Kommentar:

  1. Hey! "Lea" hört sich richtig gut an! Eine tolle Rezension, ich werde demnächst in der Buchhandlung die Augen danach offen halten:) dein Blog gefällt mir auch sehr gut, hier bleibe ich gerne als Leserin. Wenn du magst, kannst du ja auch mal auf meinem Blog vorbeischauen www.pantaubooks.wordpress.com:) Ich würde mich über deinen Besuch freuen!
    Liebe Grüße
    Svenja

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