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Die "Mentalitätstiere" sind Schalkes großes Plus

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Die Schalker Mentalitätstiere haben wieder zugeschlagen: Naldo (Dritter von links) sicherte den Königsblauen in letzter Minute einen Punkt.
Die Schalker Mentalitätstiere haben wieder zugeschlagen: Naldo (Dritter von links) sicherte den Königsblauen in letzter Minute einen Punkt. © dpa

Mit dem Remis in Frankfurt ist Schalke 04 seit nunmehr elf Partien ohne Niederlage. Die Mentalität ist aktuell das große Prunkstück der Königsblauen.

Frankfurt - Eine offizielle Hotline hat Schalke 04 noch nicht eingerichtet. Wird es wohl auch nicht tun, wenn es um die Spezialitäten seines Routiniers geht. „Wenn du ein Tor in der 90. Minute brauchst, ruf Naldo an“, schrieb Stürmer Breel Embolo in seinem Instagram-Post zum Hinrunden-Abschluss der Königsblauen.

Denn wie schon bei der irren Aufholjagd im Derby beim BVB (4:4 nach 0:4), war es erneut Naldo, der Schalke einen späten Punkt sicherte. In der fünften Minute der Nachspielzeit bescherte er den Knappen mit seinem Treffer das 2:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt.

Zur Überraschung vieler war der 35-Jährige nicht per Kopf erfolgreich, sondern mit der Innenseite. Ein Schuss mit Gefühl. „Diese Erfahrung und diese Klasse“, meinte Manager Christian Heidel, „zeichnet den Jungen aus, den Ball platziert und ohne Wucht ins Eck platzieren zu können.“

Entscheidender Unterschied zur Vorsaison

Dabei steht das nunmehr zweite Last-Minute-Tor des Brasilianers sinnbildlich für die Tugend, dank derer die Königsblauen seit elf Partien unbesiegt sind. Eine solche Serie gelang ihnen innerhalb einer Spielzeit zuletzt in der Saison 2006/07.

„Das ist ein Plus, dass wir nach zwei Gegentoren immer noch die Sicherheit haben“, erklärte Naldo den entscheidenden Unterschied zur Vorsaison: „Du kannst auch in drei Minuten noch zwei Tore schießen. Wir glauben immer an uns. Ich bedanke mich bei meiner Mannschaft, dass wir wieder ein geiles Spiel gemacht haben."

Auch Domenico Tedesco lobte, dass sich seine Mannen bis zum Schlusspfiff „an die Pläne halten“, die sie mit auf den Weg bekommen. „Es hat heute richtig Spaß gemacht, Schalke-Trainer zu sein“, sagte der 32-Jährige, der den wichtigen Treffer von Naldo gar nicht live verfolgen durfte, sondern auf den TV-Bildschirm in den Katakomben der Arena zurückgreifen musste: Tedesco war kurz zuvor von Schiedsrichter Robert Kampka des Innenraums verwiesen worden. „Ich war leider etwas zu emotional“, sagte er. Genauso wie nach dem Schlusspfiff, als er im Vollsprint auf den Rasen zurückkehrte, um den Punktgewinn zu feiern.

Heidel sieht noch Luft nach oben

Mittlerweile ist die Mentalität das größte Plus, das die Schalker auszeichnet. In dieser Hinsicht macht ihnen aktuell so schnell wohl keiner etwas vor. Nicht zum ersten Mal drehten die Königsblauen einen Rückstand. Im Revierderby glichen sie ein 0:4 noch aus, in Mönchengladbach (1:1) machten sie ein 0:1 wett, und gegen den Augsburg (3:2) ließen sie sich nicht davon beeindrucken, dass der FCA eine 2:0-Führung der Knappen noch egalisierte.

„Wir haben Mentalitätstiere im Team“, so Tedesco. Mit dieser Malocher-Qualität trösten sie auch in gewisser Weise darüber hinweg, dass es spielerisch noch ein wenig hakt. Doch die Entwicklung stimmt zufrieden: „Diese Mannschaft hat mit diesem Trainer das Zeug, es noch besser zu machen“, sagte Heidel.

Deswegen ist auch der aktuelle Champions-League-Platz kein Grund zum Ausruhen – zumal am Dienstag noch das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln (20.45 Uhr) ansteht. Weshalb Naldo seine Rolle vom Torschützen zum Aufpasser änderte.

Mit Blick auf den Bierkasten, den ein Betreuer in Frankfurt in den Schalker Kabinentrakt getragen hatte, meinte er: „Die Jungs sollen keinen Alkohol trinken, nur Wasser. Wir wollen auch am Dienstag etwas erreichen.“ Möglichst schon vor der Nachspielzeit. Und ohne Anruf bei Naldo.

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