150 Fussballjunioren warten auf einen Platz
Die Juniorenabteilungen der zehn städtischen Fussballclubs sind mit der Nachfrage überfordert und führen lange Wartelisten. Wie prekär die Lage ist, zeigt eine neue Zusammenstellung.
Ein frühes Aus der Schweizer Nationalmannschaft an der Fussball-WM in Russland wäre wohl das Beste. Drei sang und klanglose Niederlagen gegen Brasilien, Serbien und Costa Rica. Denn noch mehr Fussball-Euphorie würden die Breitensportvereine in der Stadt kaum mehr vertragen. Bereits letzten Sommer schlug der Fussballverband der Stadt Winterthur Alarm. Die Nachfrage übersteigt die verfügbaren Trainingsplätze bei weitem, liessen sie wissen. Wie angespannt die Situation tatsächlich ist, zeigt nun ein Papier aus dem Stadthaus. Auf Anfrage des SP-Gemeinderates Fredy Künzler hat der Stadtrat bei den Clubs sämtliche Anmeldezahlen zusammengetragen. Fazit: Alle zehn Stadtvereine haben bei den Fünf- bis Zehnjährigen einen Aufnahmestopp.Die meisten Vereine führen immerhin Wartelisten. In Sportkreisen fast schon berühmt ist die Situation beim SC Veltheim, der bereits im letzten Jahr die Warteliste mit dem Eintrag des 100sten Namens schliessen musste. Aber auch beim FC Oberwinterthur (15 Kinder), beim FC Töss (15), beim FC Phönix (18) und beim FC Wülflingen (15) sind die Wartelisten lang. Tössfeld musste im letzten Oktober, dem Monat, in dem die Erhebung stattfand, allein 20 Kinder ablehnen. Eine Warteliste führt der Club wie der SC Hegi nicht. Insgesamt ist von rund 150 Fussball-Juniorinnen und Junioren auszugehen, die auf einen Trainingsplatz warten, das entspricht rund einem Zehntel der aktiven Junioren in Winterthur.