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Protokoll einer Zug-Odyssee "Die Bahn gibt einen aus. Danke"

Tausende Bahnpassagiere haben in den letzten 24 Stunden eine wahre Odyssee hinter sich gebracht. SPIEGEL-ONLINE-Leser Andreas Kaul hat seine Reise mit einer Portion Galgenhumor protokolliert. Er berichtet von handybesessenen Mitreisenden, ironischen Schaffner und welche Zeitung am besten wärmt.

++ [05.55 Uhr] Mainz Stefansberg

Der Wecker klingelt. Viel zu früh in meinen Augen aber die Pflicht ruft.

++ [06.28 Uhr] Mainz Stefansberg

Noch schnell drei DVDs eingepackt im Halbdunkel.

++ [06.35 Uhr] Mainz Stefansberg

Die Luft ist klar, als ich vor die Haustür trete. Heute soll also der Sturm kommen. Fußmarsch zum Bahnhof. Ziemlich warm. Warum hab ich den Wintermantel an?

++ [06.59 Uhr] Mainz Hauptbahnhof

Pünktlich trifft der Regionalexpress 3303 auf Gleis 5a ein. Ich steige ein.

++ [07.54 Uhr] Frankfurt Hauptbahnhof

Mit etwas Verspätung setzt sich der ICE 525 in Bewegung. Es geht nach München. Besprechung bei der Olympiapark GmbH zur Planung der Weinwelt München 2007. Norbert ist dabei.

++ [11.35 Uhr] München Olympiapark

Der Aufzug des Olympiaturms bleibt mehrfach stecken. Zu große Schwankungen. Ingenieure raten den Aufzug still zu legen. Das wird getan. Alle Besucher, die sich noch im Drehrestaurant oder auf der Aussichtsplattform befinden müssen dort verweilen. Viel Spaß.

++ [15.33 Uhr] München Paul-Heyse Straße

Im Studio von Radio Arabella wird der Rücktritt des bayerischen Ministerpräsidenten kommentiert. Ganz nebenbei. Außerdem: Wenig erbauliche Wettervorhersagen.

++ [16.40 Uhr] München Hauptbahnhof

Die Nerven liegen bei einigen bereits blank. Strecke Rosenheim-Garching gesperrt. Ratlose Gesichter. Unser Zug fährt von Gleis 22 - Abschnitt D. Dort angekommen die Durchsage: ICE 528 nach Dortmund fährt heute von Gleis 18. Fußmarsch nach Gleis 18. Die Mitreisenden akzeptieren die Umstände - höhere Gewalt.

++ [16.50 Uhr] München Hauptbahnhof

Ankunft Gleis 18. Merkwürdig. Hier steht ICE 582. Dann die Bestätigung. ICE 528 doch von Gleis 22. Diesmal akzeptieren die Reisenden nicht. Stelle mir vor, wie es gerade in der Bahnhofszentrale zugehen muss. Nichts für schwache Nerven.

++ [17.++ [15 Uhr] München Hauptbahnhof/ICE 528

Die Fahrt geht mit für die Umstände akzeptabler Verspätung los. Gute Plätze, Steckdose am Platz, Laptop läuft. Die Ankunftszeit in Mainz um 21.20 Uhr hake ich innerlich bereits ab.

++ [18.05 Uhr] ICE 528

Zug fällt mehrfach negativ wegen langsamen Fahrens auf. Wir arbeiten unbeirrt an Präsentation für Montag. Durchsage hält uns kurz auf: Wir fahren mit stolzen 3 km/h “auf Sicht”. Zum "heute journal" dürfte ich es nicht mehr nach Hause schaffen. Wie heißt dieser blöde Sturm noch mal? Meine Kinder werde ich nicht nach ihm benennen.

++ [18.30 Uhr] ICE 528

Wir passieren mit einer stolzen Verspätung Nürnberg. Egal. Zum Glück hab ich gestern noch Bridge Builder runter geladen. Ein Spiel mit Suchtfaktor. Die benachbarten Passagiere denken wir sind Ingenieure - schlechte noch dazu, Brücken stürzen ständig ein. Auch für die Tagesthemen könnte es knapp werden.

++ [18.35 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

In Fürth kommt der Zug zum Stehen. Der Kreis schließt sich. Hier fuhr die erste Eisenbahn und hier endet nun alles. Fernverkehr bundesweit gestoppt. Nahverkehr sowieso. Gerüchte wandern durch Wagen 38. Nachbarin informiert Mutter, Bruder, Kollege, Schwägerin, Nachbar etc. lautstark von ihrer Situation. Möge der Akku in die Knie gehen. Wir kennen jetzt ihre Geschichte. Newsroom der Mainzer AZ meldet nichts Gutes von der Sturmfront.

++ [19.30 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Der gut gelaunte Zugführer lässt verlauten, dass vor 23.59 Uhr nicht an eine Weiterfahrt zu denken ist. Soso. “Da können wir ja auch gleich bis zwölf stehen bleiben”, erlaube ich mir einen Scherz, den ich nicht für mich behalten konnte. Die Mitreisenden quittieren dies mit strengen Blicken. Unterdessen versuche ich weiter Brücken zu bauen. Norbert entscheidet sich zu seiner Schwester durchzuschlagen, die in Nürnberg wohnt. Ich setzte alles auf die schnellen Aufräumarbeiten und das Morgenmagazin. Bleibe zurück in Wagen 38.

++ [20.20 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Nachbarin begibt sich ins Hotel. Danke, endlich Ruhe. Ich gehe auf Nahrungssuche. Im Freien bläst der Wind sehr beeindruckend rund um den HBF Fürth. Die Lokalitäten in Bahnhofsnähe sind wenig einladend. Ich suche weiter. “Ali Baba”-Imbiss heißt meine Rettung. Ein Döner (ohne Rücksicht auf meine Leidensgenossen im Zug mit Knoblauchsoße) und ein Becks und schon sieht die Welt gleich wieder anders aus. Gleich noch ein paar Bier mitgenommen und zurück zu Wagen 38 auf Gleis 3 im HBF Fürth. Wieso nennen die ihren Bahnhof eigentlich Hauptbahnhof? Hat so ein gottverlassenes Kaff am Ende noch weitere Bahnhöfe?

++ [21.10 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Unter den neidischen Blicken meiner Mitreisenden öffne ich eine frostbeschlagene Flasche Becks und starte den ersten Film. Ich beglückwünsche mich dazu, morgens im Halbschlaf noch drei DVDs gegriffen zu haben. Manchmal bin ich mir selbst unheimlich.

Leider passt auch die Auswahl zu einem verschlafenen, mürrischen Frühaufsteh-Morgen: Der Untergang, Hannibal und Mondovino. Nix also, was einem die Stimmung an so einem tristen Ort, wie dem Fürther Hauptbahnhof erhellen könnte. Die Wahl fällt auf Hannibal.

++ [21.24 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Die Prognose wird nicht besser. Mit einer Weiterfahrt ist nicht vor 3 Uhr] früh zu rechnen. Prima. Nachtjournal hatte ich sowieso schon abgehakt. Morgenmagazin könnte hinhauen.

++ [22.10 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Die Situation wird immer skurriler. Im Nachbarabteil laufen Al-Bundy-Folgen in Endlosschleife. Irgendwie haben es die Jungs geschafft ein paar Kisten Bier zu besorgen. Stimmung ist gut nebenan.

++ [22.55 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Auch das Morgenmagazin muss ich mir abschminken. Der immer noch gut gelaunte (Trinken die?) Zugbegleiter weist darauf hin, dass die Strecke nicht vor dem Vormittag freigegeben wird. Vormittag? Meine Moral sinkt. Hätte er nicht wenigstens “morgen früh” sagen können. Das hätte dann alles zwischen sechs und zehn sein können. Aber “Vormittag” - das schließt eine Weiterfahrt vor neun in meinen Augen aus… Aber unser Zugführer wäre nicht unser Zugführer, wenn er nicht noch ein paar aufmunternde Worte für seine Schutzbefohlenen parat hätte. Das DRK rücke an. Es soll einen Imbiss geben und Decken falls notwendig, außerdem Frühstück. Aber ich hab ja meinen Mantel dabei… Was essen könnt ich allerdings.

++ [23.14 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Findiges Völkchen diese Fürther. Hat doch jemand (Achtung was für ein passendes Wort bei diesem Wetter) Wind davon bekommen, dass hier ein ICE voll mit hungrigen Pendlern/Geschäftsreisenden etc. steht. Unser Schaffner informiert uns, dass ein Pizzabäcker auf dem Bahnsteig seine Produkte feilbietet. Für faire 5 Euro gibt es eine klebrige Pizza mit viel zu viel lauwarmen Käse. Aus reiner Langeweile entschließe ich mich zum Kauf. Die mir in einem Kombigeschäft angebotene Zwei-LiterFlasche “erstklassigen” italienischen Landweines lehne ich dankend ab.

++ [23.47 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Ein wildfremder Mensch bietet mir auf dem Weg zur bereits arg strapazierten Zugtoilette ein Stück Pizza an. Ich lehne ebenso dankend ab.

++ [00.15 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Hannibal ist zu Ende. Ich bereue die Filmauswahl von heute früh bereits jetzt.

++ [00.49] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Die Ersten beginnen zu schnarchen. Ich drehe die Lautstärke hoch und drücke die Kopfhörer fester rein.

++ [00.53 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Der Zugchef wird per Lautsprecheranlage ins Dienstabteil gerufen. Ich will gar nicht wissen, welche Szenen sich dort jetzt abspielen. Die Hintergrundgeräusche der Lautsprechdurchsage lassen jedenfalls Raum für Spekulationen. (ich glaub die trinken…)

++ [01.08 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Die angekündigte Kavallerie. Ein DRK-Kommando begutachtet die Passagiere von Wagen 38. Aber vom angekündigten Mitternachtsimbiss keine Spur.

++ [01.34 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Brainstorming Fürth: Petre Rumann hat mal hier gespielt. Jetzt spielt er zum Glück in Mainz. Mainz braucht eigentlich gar nicht gegen Fürth spielen. Die verlieren eh immer. Die spielen hier im Playmobil-Stadion. Harry Koch! Warum fällt mir eigentlich nur was zum Thema Fußball ein? Nein, da gabs diese erste Eisenbahn und die Nürnberger sagen: Lieber Fünfter als Fürther… Und wenn ich in Zukunft an Fürth denke, dann denke ich an den wenig prunkvollen Hauptbahnhof der Frankenmetropole.

++ [01.41 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Wahrhaftig. Die Decken kommen. Zwei DRK-Zivis pilgern durch den Zug. Ich gehe leer aus. Hab ja den Mantel. Die würden wahrscheinlich jetzt auch lieber schlafen aber besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Danke Jungs.

++ [01.55 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Langsam wirds hier kalt. Hätte ich mir doch so eine Decke abgegriffen. Wo ist eigentlich mein Mantel? Ich könnte mich auch mit der "Zeit" zudecken, die hier auf dem Nebensitz liegen geblieben ist. Dick genug ist sie ja, ein Sportteil würde ihr gut tun…

Um mich abzulenken rechne ich meine Überstunden aus. Dienstbeginn um 7.00… ++ [19 Stunden hab ich schon fast hinter mir. Nicht schlecht so ein Sturm. Und ein Ende ist nicht abzusehen.

++ [2.01 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Mir reichts. Der nächste Bahnbedienstete, der sich blicken lässt, wird aufgefordert, etwas gegen die Einblendung im Abteildisplay zu tun, die mir schon seit gut sechs Stunden entgegenprangt: In Kürze erreichen wir Würzburg Hauptbahnhof. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts… Scherzkekse.

++ [02.09 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Es fällt mir zunehmend schwer, die Augen aufzuhalten. Also gebe ich nach und versuche etwas zu schlafen.

++ [02.12 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Immerhin haben die Zahnschmerzen von heute Nachmittag nachgelassen. Man muss auch immer das Positive sehen…

++ [03.02 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Ich stelle fest: ICE Sitze, selbst die in der ersten Klasse, eignen sich nicht besonders zum Schlafen. Mein Bein ist eingeschlafen. Nur widerwillig lässt es sich wieder aufwecken.

++ [06.05 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Immer noch (oder schon wieder) gut gelaunt setzt uns unser Zugchef davon in Kenntnis, dass es bald weitergeht. Aber was meint er mit bald?

++ [06.32 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Erneut werde ich aus meinem leichten traumlosen Dämmerschlaf gerissen. Durchsage: Es gibt Kaffee und Brötchen. Die Bahn gibt einen aus. Danke.

++ [07.28 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

In einer halben Stunde solls weiter gehen. Das glaub ich erst, wenn der Zug losrollt.

++ [07.48 Uhr] ICE 528/Fürth Hauptbahnhof

Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen. Der Zug rollt langsam vom Gleis drei des trostlosen Fürther Hauptbahnhofes an Richtung Würzburg, Frankfurt.

++ [08.10 Uhr] ICE 528

Besonders schnell sind wir nicht unterwegs. Entweder ist unser Chauffeur noch etwas schläfrig oder er passt auf, dass wir keine Äste zwischen die Räder kriegen. Aber keiner beschwert sich über die Geschwindigkeit. Immerhin fahren wir.

++ [08.34 Uhr] ICE 528

So richtig schnell fährt der Zug immer noch nicht. Wir tasten uns sozusagen langsam vorwärts. Soll ich meinen Mitreisenden mit durch Mark und Bein gehenden südhessischen Dialekt informieren, dass wir uns in einem Ruhewagen befinden und er nun schon seit einer halben Stunde direkt unter dem Schild mit dem durchgestrichenen Mobiltelefon und dem stilisierten Gesicht mit ausgestrecktem Zeigefinger vorm Mund seine Kollegen, Freunde, Verwandte mit immer der selben Geschichte von seiner schicksalhaften Nacht berichtet? Nein, ich vermeide die Konfrontation. Zum einen könnte er sich - wohl zu Recht - auf die Ausnahmesituation, Notstand bei Naturkatastrophen etc, berufen und zum anderen hat er mir gestern Nacht ein Stück seiner Pizza angeboten.

++ [08.45 Uhr] ICE 528

Nach zähem Ringen ist es mir endlich gelungen eine Brücke zu bauen, die dem darüber fahrenden Zug standhält. Symbol für unsere Weiterfahrt?

Wer es selbst einmal versuchen will einfach die Demo von Bridge Builder im Internet runterladen. Level 6 war es, der mir solch ein Kopfzerbrechen bereitet hat. Auf zu Level 7… Zeit genug hab ich ja. Wenn wir in dem Tempo weitermachen kann ich auch die Demo der neuen Version noch durchspielen.

++ [09.23 Uhr] ICE 528/Würzburg Hauptbahnhof

Mit - wenn ich richtig gerechnet habe - 18-stündiger Verspätung erreichen wir Würzburg Hauptbahnhof. Der erste Kontakt mit normalen Menschen, also solchen, die heute Nacht geschlafen haben, sich die Zähne geputzt haben und am Ende auch eine Dusche benutzt haben. Mitleidige Blicke ernten wir.

++ [09.48 Uhr] ICE 528

Ich dachte es könnte nicht schlimmer kommen… Eine Gruppe fränkischer Hausfrauen steigt ein. Reiseziel Ibiza. Die Gesprächsthemen Beziehungsprobleme und Esoterik werden in marktschreierischer Lautstärke ausdiskutiert. Womit hab ich das verdient? Dann lieber noch eine Nacht in Fürth. Wo sind eigentlich meine Kopfhörer?

++ [10.16 Uhr] ICE 528

Wir passieren Hanau. Von den Esoterik-Hausfrauen ist nichts mehr zu hören. Ich hab die Kopfhörer gefunden…

++ [10.25 Uhr] ICE 528

Ein weiterer Reisegefährte in meiner Nachbarschaft erträgt die ganze Tortur mit stoischer Ruhe. Immer wenn mein Blick auf ihn fällt, blickt er konzentriert auf sein Notebook. Morgens werde ich durch das Surren seines Elektrorasierers geweckt. Er ist auf dem Weg nach Dortmund, um dort einen Vortrag zu halten. Leider haben wir ja eine nicht ganz geringfügige Verspätung, so dass das mit dem Vortrag ein Problem wurde. In Frankfurt steht er jetzt vor der Wahl. In den nächsten Zug zurück nach München oder doch irgendwie nach Dortmund. In dem Tempo, in dem sich unser Zug bewegt, wird das heute aber nichts mehr. Also: Taxi nach Dortmund! Da freut sich aber mal ein Taxifahrer und der Kongressveranstalter zahlts.

++ [10.30 Uhr] Frankfurt Hauptbahnhof

Selten hab ich mich so gefreut, Frankfurt zu sehen. Das mittlerweile ausgetauschte Zugpersonal (wer zahlt eigentlich die Überstunden) steht dem alten in nichts nach. Mit einem Anflug von Ironie kommt die Durchsage kurz vorm Bahnhof: In Kürze erreichen wir Frankfurt Hauptbahnhof unser Zug hat eine Verspätung von 864 Minuten…

++ [10.45 Uhr] Frankfurt Hauptbahnhof

Hier herrscht das Chaos. Züge haben Verspätung oder fallen ganz aus, noch mehr Menschen als sonst schieben sich durch die Bahnhofshalle. Trollys werden zu Stolperfallen. Und Passagiere bleiben ohne Vorwarnung einfach stehen und gucken fragend in der Weltgeschichte rum. Erstaunlich, dass nur ganz wenige der Reisegäste ausfallend werden - einen höre ich lautstark fluchen. Die anderen tragen es mit Fassung - höhere Gewalt eben.

Die Bahn hat die Situation jederzeit im Griff - den Umständen entsprechend und aus meinem Blickwinkel… Freundliches Personal, teilweise eine gesunde Portion Galgenhumor und Improvisationskunst. Sollte man auch mal loben. Am Hauptbahnhof gibts wieder gratis Kaffee. Dankeschön.

++ [11.05 Uhr] ICE 1654

Soso, “Kyrill” heißt der Sturm. Das entnehme ich der "Welt Kompakt", die hier im ICE ausliegt, den ich triumphierend soeben bestiegen hab. Reiseziel Mainz Hauptbahnhof! Endlich. Da ist der Frankfurter Hauptbahnhof ja noch mal gut weggekommen. Ich lese gerade über den neuen Berliner Prunkbau… Das wird wieder teuer.

++ [11.35 Uhr] ICE 1654, Eisenbahnbrücke Mainz Süd

Endlich in Mainz! Endlich wieder in Rheinhessen!