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Schriftstellerin Gabriele Wohmann ist tot

Sie wurde als Meisterin der Kurzgeschichte und als Chronistin des bundesdeutschen Alltags gefeiert: Jetzt ist die Schriftstellerin Gabriele Wohmann im Alter von 83 Jahren gestorben.
Gabriele Wohmann, 2007 in Darmstadt: Über 600 Kurzgeschichten

Gabriele Wohmann, 2007 in Darmstadt: Über 600 Kurzgeschichten

Foto: Frank Rumpenhorst/ picture-alliance/ dpa

Ihr Werk umfasst Romane, Gedichte, Hör- und Fernsehspiele. Vor allem aber galt Gabriele Wohmann als Koryphäe im Fach der Kurzgeschichte. Insgesamt soll sie über 600 Texte in diesem Format geschrieben haben. Erschienen sind diese seit Ende der Fünfzigerjahre in etlichen Erzählbänden, sie trugen Titel wie "Trinken ist das Herrlichste" (1963), "Knoblauch am Kamin" (1979) oder "Wäre wunderbar. Am liebsten sofort" (1993).

In den Sechzigerjahren war Wohmann auch politisch aktiv und wurde mit der Gruppe 47 assoziiert. In vielen Texten setzte sie sich mit der Rolle der Frau im Nachkriegsdeutschland auseinander, in frühen feministischen Kreisen waren ihre Arbeiten hochgeschätzt.

Bekannt wurde Wohmann aber vor allem durch Geschichten, die sich mit dem bundesdeutschen Alltag auseinandersetzten. Dafür erhielt sie etliche Preise, darunter den Bremer Literaturpreis und den Hessischen Kulturpreis, außerdem das Große Bundesverdienstkreuz. Eines ihres erfolgreichsten Bücher war der 1974 erschienene Roman "Paulinchen war allein zu Haus", der später auch verfilmt wurde.

Seit zehn Jahren erschienen ihre Bücher beim Aufbau Verlag, zuletzt 2012 der Band "Eine souveräne Frau. Die schönsten Erzählungen".

Der Aufbau Verlag teilte nun auch mit, dass Gabriele Wohmann am Montag im Alter von 83 Jahren nach längerer schwerer Krankheit in Darmstadt verstorben ist.

cbu