Am 7. November 1983 wird der chilenische Dichter und Revolutionär Gaston Salvatore, ein Mann großbürgerlicher Herkunft und allerbester Manieren, aus dem deutschen Kulturleben verbannt. Eine Hassschrift, wie man sie nur selten liest, erscheint an diesem Tag im Spiegel. Sie trägt den Titel Ein Papagallo der Prominenz und hat die rufmörderische Absicht, den aufstrebenden Schriftsteller als Irrtum der deutschen Zeitgeschichte, als Parvenü des Betriebs zu deklarieren. Über 20 Jahre später ist das Projekt vollbracht: Den Jüngeren ist heute der Chilene, einer der schillerndsten Intellektuellen der Achtundsechziger, kein Begriff mehr. Nach Erscheinen des Spiegel- Artikels, der Schmähungen überdrüssig geworden, zog Gaston Salvatore sich ganz nach Venedig, wo er seinen Zweitwohnsitz hatte, zurück.