Die SPD-Delegierten haben sich auf dem Sonderparteitag zu einem Ja zu den Koalitionsverhandlungen mit der Union durchgerungen. Die GroKo-Gegner unterlagen in der Abstimmung knapp. Die Mehrheit der Deutschen (59 Prozent) begrüßt laut dem RTL/n-tv-Trendbarometer diese Entscheidung.
Die Forsa-Umfrage wurde am heutigen Montag nach dem Parteitag erhoben. Die meisten Befürworter finden sich jedoch nicht in den Reihen der SPD. 89 Prozent der CDU und 87 Prozent der CSU halten das GroKo-Ja der SPD für richtig, dem schließen sich jedoch nur zwei Drittel der SPD-Wähler an.
Bei Neuwahlen käme die SPD der Umfrage zufolge nur noch auf 17 Prozent und verliert damit noch einmal einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche. AfD und Linke verbesserten sich um jeweils einen Punkt auf 13 beziehungsweise 11 Prozent. Die anderen Parteien blieben gegenüber der Forsa-Erhebung kurz vor dem Parteitag unverändert: CDU/CSU 34, FDP 8, Grüne 12 Prozent.
Mehrheit sieht Schulz geschwächt
Die meisten Befragten (59 Prozent) sehen Parteichef Martin Schulz nach dem Parteitag geschwächt, nur sieben Prozent glauben, dass er gestärkt daraus hervorgeht. Auch bei den SPD-Wählern sieht die Mehrheit Schulz geschwächt (54 Prozent). Und während Schulz jeder Frage ausweicht, ob er als Minister in ein mögliches Kabinett eintreten möchte, ist die Meinung der Wähler eindeutig. 61 Prozent der Deutschen und 49 Prozent der SPD-Wähler sind gegen Schulz als Minister. Nur 43 Prozent der eigenen Anhängerschaft würden ihn gerne in Regierungsverantwortung sehen.
Genauso schlechte Werte erzielt Horst Seehofer. 70 Prozent der Deutschen und 50 Prozent der CSU-Wähler wollen ihn nicht am Kabinettstisch sitzen sehen.